Bayern mit Meisterparty light zur Triplejagd
Polonaise mit Pappschale, Schampus in der Kabine und ein feines Meisteressen im Mannschaftskreis. Stimmungsvoll feierte der FC Bayern mit einer Party light den nächsten Titel, Jupp Heynckes kämpfte nach seiner letzten Meisterschaft mit den Tränen.
„Es ist etwas ganz Großartiges. Als Spieler war es für mich das Highlight meiner Karriere“, schwärmte der gerührte Tripletrainer, der sich liebend gerne mit einem Triumph wie 2013 vom FC Bayern verabschieden würde. „Das Karussell dreht sich ja noch weiter, wir wollen ja, wenn es geht, noch etwas mitnehmen dieses Jahr“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Blick auf Champions League und DFB-Pokal.
Auf der Genussliste des Vorstandschefs standen nach dem 28. nationalen Championat „das eine oder andere Glas Rotwein“ und eine Meisterzigarre. Fein gestylt mit Krawatten und Fliegen ließen die Stars den sechsten Bundesliga-Titel am Stück in einem Nobelrestaurant ausklingen. „Meine erste Meisterschaft war schon emotionaler, aber dieses ganze Emotionale heben wir uns ja vielleicht dieses Jahr noch auf“, sagte Kapitän Thomas Müller nach dem 4:1 beim FC Augsburg. „Der Hunger ist sehr groß.“ Der Fokus wurde schnell auf das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Sevilla gelenkt.
Während der Meistergesänge spritzte Müller mit Champagner in der Kabine herum, doch vor der Königsklassen-Aufgabe übertrieben es die Triplejäger nicht. „Wir haben gerade in der Kabine mit Bier angestoßen und jetzt konzentriert sich die Mannschaft schon wieder auf den Mittwoch. Wir wollen unbedingt ins Halbfinale“, sagte Rummenigge nach dem 2:1 im Hinspiel. Das Finale am 26. Mai in Kiew lockt, das Pokal-Endspiel am 19. Mai in Berlin ist ein weiteres Ziel.
Der mit „Jupp, Jupp, Jupp“-Sprechchören gefeierte Heynckes war besonders bewegt, als er die langjährigen Titelheroen Franck Ribéry und Arjen Robben zu den feiernden Fans geleitete. „Das war auch eine besondere Anerkennung meinerseits. Das sind zwei Spieler, die neun, zehn Jahre im Club sind. Wo gibt es das heute noch?“, sagte der 72-Jährige. Rummenigge machte Ribéry an dessen 35. Geburtstag und dem ein Jahr jüngeren Robben Hoffnung, dass der am Saisonende auslaufende Vertrag verlängert wird. „Nicht viel“ spreche dagegen, sagte der Vorstandschef. Im April will er auch den neuen Trainer verkünden, der im Sommer ein großes Heynckes-Erbe antritt.
Rib & Rob hätten gerne bald Klarheit. „Es ist nicht immer einfach, weil man auch planen muss“, sagte Musterprofi Robben. Ribérys Worte ließen erkennen, dass wieder ein Geist im Starensemble herrscht, wie er die Bayern 2013 zum Königsklassentitel trug. „Wir haben eine super Gruppe“, sagte der Franzose. Mit Championat Nummer 8 zog er mit Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gleich.
„Robbery“ und sieben Teamkollegen waren bei allen sechs jüngsten Meisterschaften in Folge dabei. „Das ist etwas Außergewöhnliches“, sagte Rummenigge und wies auf den Willen der nimmersatten Meistermänner hin. Seit dem Heynckes-Titel von 2013 über die drei „Super, super, top, top“-Titel unter Pep Guardiola bis zum Sieg von Carlo Ancelotti hatten die Bayern immer einen zweistelligen Vorsprung auf den ersten Verfolger. In dieser Saison jagen sie sogar den Rekordwert von 25 Punkten aus der Spielzeit 2012/13.
„Die Dominanz der Bayern ist beeindruckend“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter. Nach dem 0:1 durch ein Eigentor von Niklas Süle, einem von fünf Münchner Meisterfrischlingen, durften die Schwaben auf eine Überraschung hoffen. Doch Corentin Tolisso James Rodríguez, Robben und Sandro Wagner machten den Titel fix.
Heynckes sandte eine Gratulation an Ancelotti, von dem er das Amt im Herbst mit fünf Punkten Rückstand auf Dortmund übernommen hatte. Der Altmeister schaffte es bei seinem Münchner Freundschaftsdienst, aus dem Ensemble eine Einheit zu formen, die Bosse Rummenigge und Uli Hoeneß mehr zusammenzuführen und führte die Bayern an die Spitze.
Wie 2013 auf dem Weg zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte mochte der älteste Meistercoach der Liga-Historie keine große Feier. „Der Spirit, den wir haben und den Jupp Heynckes jeden Tag vorlebt, ist Wahnsinn. Ich hoffe, dass wir noch viele Titel dieses Jahr holen“, sagte Nationalstürmer Sandro Wagner. Die Triple-Sehnsucht ist groß. „Dieser Wille trägt uns schon die ganze Saison. Wir hoffen natürlich, dass er uns noch ein bisschen weiter trägt“, formulierte es Müller. (dpa)
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