Bayern mit «Extra-Energie» gegen Sevilla
Auf diese großen Fußball-Abende haben sie beim FC Bayern München seit Monaten akribisch hingearbeitet.
„Die Champions League ist der Königspokal und der Königswettbewerb“, sagte Trainer Jupp Heynckes vor dem Viertelfinal-Rückspiel am Abend (20.45 Uhr) gegen den mehrmaligen Europa-League-Sieger FC Sevilla aus Spanien. Die Münchner Arena wird mit 70 000 Zuschauern ausverkauft sein. Und die Bayern-Profis um Kapitän Thomas Müller sind wie ihre Fans heiß auf den elften Einzug ins Halbfinale der Königsklasse.
AUSGANGSLAGE: Nach dem 2:1 vor einer Woche in Sevilla ist die Ausgangsposition der Bayern glänzend. Trotzdem mahnte Arjen Robben, nicht schon vorher über die möglichen Halbfinalgegner zu sinnieren. „Sevilla hat ein super Spiel in Manchester gemacht“, erinnerte Robben an das überraschende 2:1 der Spanier im Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester United. „Wenn wir 0:1 in Rückstand geraten, haben wir riesen Druck“, mahnte Robben. Heynckes erwartet einen Gegner, der „etwas riskieren und auf Attacke spielen wird“. Warnung für die Bayern ist das Jahr 2011: Damals schieden die Bayern im Achtelfinale nach einem 1:0 bei Inter Mailand durch ein 2:3 im Rückspiel aus.
PERSONAL: Der kampfstarke Arturo Vidal fällt mit Knieproblemen aus. David Alaba hat seine Rückenprobleme überwunden. Dennoch verzichtet Heynckes noch auf den Österreicher. Die linke Verteidigerposition dürfte stattdessen Rafinha besetzen. „Er hat das in der letzten Zeit immer gut erfüllt“, lobte Heynckes den erfahrenen Brasilianer.
HÄRTEFALL: Spannend ist die Besetzung der Mittelfeldpositionen. „Da drängt es sich. Es ist nicht immer leicht, die richtigen Drei auszuwählen“, äußerte Heynckes. Javi Martínez und Thomas Müller gelten als gesetzt. Die Frage nach dem dritten Mann dürfte sich zwischen James Rodríguez und Geburtstagskind Thiago (27) entscheiden.
RASENDER HOLLÄNDER: Robben soll im Gegensatz zum Auswärtssieg in Sevilla diesmal von Anfang an auflaufen. Das hatte Heynckes dem Flügelstürmer versprochen. Der 34 Jahre alte Holländer brennt: „Die Champions League ist das allerhöchste. Ich liebe diese Spiele“, sagte er nach dem Abschlusstraining. „Manche spüren in diesen Spielen einen Extradruck, bei mir kommt Extra-Energie heraus.“
DER GEGNER: Er soll Sevillas Trumpf sein: Éver Banega. Im Hinspiel fehlte der Argentinier wegen einer Gelb-Sperre. Heynckes bezeichnet den 29 Jahre alten Mittelfeldspieler als „Herzstück“ in Sevillas Elf. „Er kann unser Spiel leiten, wenn er am Ball ist“, sagte Teamkollege Franco Vázquez über Banega. Trainer Vincenzo Montella rechnet sich durchaus Chancen auf das nötige „Wunder von München“ aus. „Es ist keine unmögliche Situation“, sagte der 43-jährige Italiener: „Wir müssen hart kämpfen, hart arbeiten – und wir brauchen etwas Glück.“
GELDREGEN: Es geht zwischen Bayern und Sevilla auch um viel Geld. Den Halbfinaleinzug belohnt die UEFA mit 7,5 Millionen Euro. Die Münchner haben bislang schon 32,7 Millionen Euro an Prämien eingespielt. Der deutsche Meister kann im besten Fall durch weitere Prämien, Zahlungen aus dem UEFA-Marktpool sowie die Zuschauereinnahmen der Heimspiele mehr als 100 Millionen Euro in der Champions League verdienen.
GELBE GEFAHR: Gleich sechs Bayern-Profis sind von einer Sperre für das Halbfinal-Hinspiel bedroht. Franck Ribéry, Robert Lewandowski, Jérôme Boateng, Joshua Kimmich, Corentin Tolisso und Sebastian Rudy müssten bei einer Gelben Karte in der nächsten Runde erstmal zuschauen. „Ich hoffe einfach, dass sie nicht spielen“, bemerkte Sevilla-Coach Montella lächelnd zum vorbelasteten Bayern-Sextett. Ohne eine weitere Verwarnung könnten Lewandowski und Co. durchatmen: Nach dem Viertelfinale werden alle Gelben Karten gelöscht.
AUSLOSUNG: Am Freitag blicken die vier letzten Königsklassenteams nach Nyon. Am UEFA-Sitz in der Schweiz wird mittags das Halbfinale ausgelost. „Das ist für jeden Verein ein großer Erfolg, für viele Clubs wäre das ein Traum“, sagte Heynckes. Robben mahnte jedoch bei der Pressekonferenz vor der Partie gegen den FC Sevilla: „Wir müssen aufpassen, wir reden schon über das Halbfinale. Lasst uns erst ein super Spiel machen und weiterkommen.“ (dpa)
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