Bayern legt im Giganten-Modus los

8:0! Die Bayern legen gegen «naive» Schalker im Giganten-Modus los. Der Trainer bekommt, was er will. Und die neue Flügelzange weckt nicht nur wegen der Trikotnummern Erinnerungen an ein geniales Duo.
Titelbild
Münchens Leroy Sané (l) und Schalkes Ozan Kabak kämpfen um den Ball.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times19. September 2020

Diese Machtdemonstration seiner Triple-Jungs machte Hansi Flick rundum glücklich.

Das 8:0 (3:0) gegen wehrlose Schalker Fußballer war genau das Bild der Stärke, das der Münchner Trainer zum Bundesliga-Auftakt allen Möchtegern-Bayern-Jägern bieten wollte: „Es war uns wichtig zu zeigen, dass wir auch in dieser Saison da sind.“

Die Bayern spielten nur 26 Tage nach dem Champions-League-Gewinn und einer sehr kurzen Vorbereitung gleich wieder in Triple-Qualität auf. Und bei den acht Watschn für den Sparringspartner aus Gelsenkirchen stachen zwei Turbokicker aus einem Münchner Klasseteam noch heraus.

Dreifach-Torschütze Serge Gnabry und Königstransfer Leroy Sané brillierten als Flügelzange in den Trikots mit der 7 und der 10 so, wie es ein Jahrzehnt lang die Bayern-Legenden Franck Ribéry und Arjen Robben getan hatten. „Vorne hatten wir enorm viel Speed“, bestätigte Flick, bremste aber auch: „Wir hatten das erste Spiel. Machen wir mal langsam jetzt.“ Das Gezeigte sei nun der Maßstab für das Duo und das Team.

Sané legte seinem Nationalmannschaftskollegen Gnabry zwei Tore auf, eines erzielte der 24-Jährige bei seinem Bayern-Debüt gegen seinen Ex-Club selbst. „Ich bin sehr glücklich. Es hat sich sehr gut angefühlt, endlich mit den Jungs zusammen Fußball zu spielen“, sagte Sané, der nach seinem auskurierten Kreuzbandriss deutlich an Fahrt aufnimmt.

Tempo, Spielwitz, Tricksereien – Schalke war in der zuschauerlosen Allianz-Arena gnadenlos unterlegen „gegen die im Moment wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt“, wie Coach David Wagner anerkennend feststellte. Erste Tendenz hingegen für das Team aus Gelsenkirchen: Abstiegskandidat. Neben Gnabry und Sané konnten auch Leon Goretzka, Elfmeterschütze Robert Lewandowski, Thomas Müller und der 17-Jährige Jamal Musiala Tore bejubeln.

Die in wieder heftigeren Corona-Zeiten auf der Tribüne erstaunlich eng beisammensitzende Bayern-Führungsriege hatte ihre Freude. „Es ist erstaunlich, wie die Mannschaft gleich wieder angeknüpft hat“, lobte Vorstandsmitglied Oliver Kahn. „Die Jungs sind immer noch hungrig, obwohl sie das Triple gewonnen haben“, erklärte Neu-Bayer Sané.

Und Schalke? Knüpfte auch nahtlos an die vergangene Saison an. Der Krisenclub ist nun seit insgesamt 17 Partien in der Bundesliga sieglos. Nur einmal verloren die Königsblauen höher: 1967 beim 0:11 gegen Borussia Mönchengladbach. „Das war schlecht. Wir haben nicht gut gespielt, Bayern war in herausragend guter Verfassung“, sagte Wagner. Dass sein Team nach dem 0:4 und 0:5 weiter nach vorne spielen wollte, nannte er schlicht „naiv“. Der Druck auch auf ihn wächst.

„Wir müssen uns jetzt schütteln, diese herbe Niederlage hinnehmen und gegen Bremen die Reaktion zeigen, die wir selber von uns erwarten“, sagte Wagner mit Blick auf das Heimspiel in einer Woche. (dpa)



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