Bayern-Kandidat ten Hag: Ajax schließt Freigabe vorerst aus
Mit dem Vertrauensbeweis für Hansi Flick hat der FC Bayern bis zum Sommer seine Trainer-Frage geklärt. Eine Debatte über die Zeit danach hat der deutsche Fußball-Rekordmeister mit seinem Votum für den langjährigen Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw aber nicht erstickt.
Kandidaten für die Zukunft bleiben in München Thomas Tuchel von Paris Saint-Germain und Ajax Amsterdams Erik ten Hag. Der niederländische Fußball-Rekordmeister will den früheren Amateur-Coach der Münchner jedenfalls entgegen früherer Berichte nicht im kommenden Sommer vorzeitig freigeben.
„Ihn lasse ich mit Sicherheit nicht gehen, obwohl ich weiß, dass große europäische Spitzenklubs ihn auf dem Zettel haben“, sagte Ajax-Sportdirektor Marc Overmars der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“. „Die Tür bleibt vorläufig geschlossen.“ Mit dem strategisch nicht unwichtigen Wörtchen „vorläufig“ deutet der frühere Nationalspieler aber natürlich Verhandlungsbereitschaft an. Bei einem entsprechenden Angebot für ten Hag ließe sich die Tür zu einem bestimmten Zeitpunkt also wieder öffnen.
Im Herbst hatte Overmars noch angedeutet, dem 49-Jährigen bei einer passenden Offerte keine Steine in den Weg legen zu wollen. „Man muss doch realistisch sein. Wenn solche großen Vereine auf einen zukommen, dann werden wir uns das immer anschauen“, äußerte Overmars vor zwei Monaten. „Wenn es um die Zukunftspläne der Spieler geht, dann denken wir immer großzügig mit. Und das gilt für den Trainer auch.“
Ten Hag besitzt bei Ajax noch einen Vertrag bis zum Sommer 2022. In der vergangenen Saison hat er für Furore gesorgt, als er Amsterdam fast ins Finale der Champions League geführt hätte. Nach einem 1:0 bei Tottenham Hotspur verspielte die junge Mannschaft um Matthijs de Ligt aber im Rückspiel eine 2:0-Führung und schied nach einem Gegentor in letzter Minute mit 2:3 vor heimischem Publikum noch aus. In München wiederum wird ten Hag für seine Arbeit als Trainer der zweiten Mannschaft zwischen 2013 und 2015 geschätzt.
Eine Belohnung erhielt Flick vom FC Bayern zwei Tage vor Weihnachten. „Mindestens“ bis zum Saisonende dürfe der ehemalige Assistent von Niko Kovac die Profis trainieren. „Ein Verbleib von Hansi Flick als Cheftrainer darüber hinaus ist für den FC Bayern ausdrücklich eine gut vorstellbare Option“, teilte der Verein nach einem finalen Gespräch des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Flick mit.
„Ich bin überzeugt, dass der FC Bayern auch im kommenden Jahr da weitermachen wird, wo er in den letzten Spielen aufgehört hat, nämlich attraktiven und erfolgreichen Fußball zu spielen“, sagte Rummenigge. Flick wiederum dankte für das Vertrauen und kündigte Vollgas an: „Jetzt laden wir die Akkus wieder auf und im Trainingslager bereiten wir uns danach intensiv auf die zweite Saisonhälfte vor. Und dann werden wir versuchen, so viele Siege und Titel wie möglich nach München zu holen.“
Flick hatte mit einer Neun-Punkte-Woche zum Jahresabschluss nochmals für sich geworben und den Bossen nach der mit 33 Punkten schwächsten Hinrunde seit 2010 damit Luft in der Trainerfrage verschafft. Mit Beginn des Trainingslagers in Katar am 4. Januar läuten die Münchner dann ihre Mission um Siege und Titel im neuen Jahr ein. (dpa)
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