Bayern jubeln – Müller und Boateng treffen beim Löw-Besuch
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw haben die Ex-Nationalspieler Thomas Müller und Jérôme Boateng beim Heimsieg des FC Bayern München als Torschützen geglänzt.
Der Tabellenführer bejubelte beim 4:1 (2:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim den vierten Erfolg in der Fußball-Bundesliga nacheinander. Boateng (32. Minute) mit seinem ersten Tor seit drei Jahren und Müller (43.) mit seinem zehnten Saisontreffer sorgten für zwei Hingucker, Andrej Kramaric (44.) machte es mit dem Hoffenheimer 1:2 kurz spannend. Robert Lewandowski (57.) mit seinem 24. Saisontor und Serge Gnabry (64.) legten nach der Pause zeitig für den Serienmeister nach.
Löw, der im EM-Jahr wieder verstärkt in den Stadien vor Ort sein möchte, bekam ein unterhaltsames Fußballspiel geboten. Die Bayern waren die überlegene Mannschaft und hatten klar mehr Ballbesitz. In der Defensive offenbarten sie aber öfter als nur beim Gegentor Lücken. Bei der Extra-Klasse im Angriff und der schlechten Hoffenheimer Chancenauswertung fiel das nicht ins Gewicht. Die Formkurve zeigt nach einer kleinen Schwäche wieder stärker nach oben.
Boateng beendete beim Münchner Führungstreffer eine lange Wartezeit, als er nach Eckball von Joshua Kimmich einköpfte. Zuletzt hatte er im Januar 2018 ebenfalls gegen Hoffenheim beim 5:2 getroffen – danach war er 67 Ligaspiele torlos geblieben. Viel besser konnte Boateng, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, in den Spekulationen um die Verpflichtung von Leipzigs Dayot Upamecano kaum für sich werben. Für das Nationalteam ist Boateng, wie Müller und der Dortmunder Mats Hummels, seit rund zwei Jahren für Löw kein Thema mehr.
Müller, der nach einer Viertelstunde Pech bei einem Lattentreffer hatte, stellte beim 2:0 sein hervorragendes Zusammenspiel mit Lewandowski unter Beweis. Der 31-Jährige schickte den Torschützenkönig, der setzte sich auf dem rechten Flügel durch und fand Müller wieder. Mit einem Schuss aus 16 Metern ließ dieser TSG-Keeper Oliver Baumann keine Chance. Müllers Olympia-Pläne sind seit dieser Woche öffentlich ad acta gelegt – aber ein knappes halbes Jahr vor der EM spielt und trifft er weiter in bestechender Form.
Mitten in die Freude über das 2:0 bestrafte die Gäste-Elf von Trainer Sebastian Hoeneß, im Vorjahr noch Münchner Amateurcoach, eine Münchner Defensivschwäche. Nachdem Ihlas Bebou (8./26.) zwei Riesenchancen ausgelassen hatte, präsentierte er sich umsichtig als Vorbereiter. Seine punktgenaue Flanke köpfte Kramaric ein. Der Kroate hatte beim 4:1 im Hinspiel als zweifacher Torschütze geglänzt.
Bayern-Trainer Hansi Flick, der auf Leon Goretzka und Javi Martínez wegen positiver Corona-Tests verzichten musste, durfte sich nach der Pause auch dank Doppelvorbereiter Kingsley Coman schnell über die Entscheidung freuen. Erst nutzte Lewandowski eine TSG-Unsicherheit zum 3:1, dann beendete Gnabry seine Torflaute. Elf Ligaspiele wartete der Löw-Star auf einen Treffer.
Der Sieg ließ das Unverständnis über das neue Tattoo von Corentin Tolisso und dessen Verstoß gegen Corona-Vorgaben in den Hintergrund rücken. Für Tolisso soll das teuer werden, er wurde mit einer „empfindlichen Geldstrafe“ belegt, wie die Bayern mitteilten. (dpa)
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