Bayern-Drama mit schwerwiegenden Folgen

Die Europapokal-Historie des FC Bayern ist um ein Drama reicher. Gegen Real Madrid kämpft das Star-Ensemble vergeblich um den Halbfinal-Einzug. Das früheste Aus seit 2011 hat schwerwiegende Folgen. Die Bayern fühlen sich betrogen.
Titelbild
Bayern-Torwart Manuel Neuer hat sich schwer am linken Fuß verletzt.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times19. April 2017

Mitten im Schmerz über den Viertelfinal-K.o. hat den FC Bayern die nächste bittere Nachricht geschockt. Torhüter Manuel Neuer erlitt beim heroischen Champions-League-Kampf gegen Real Madrid einen Bruch im linken Fuß und dürfte damit für den Rest der Saison ausfallen.

„Es war ein extrem emotionales Spektakel. Ich ziehe meinen Hut vor der Mannschaft“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach einer schmerzhaft gescheiterten Aufholjagd gegen den Titelverteidiger, die 2:4 nach Verlängerung endete.

Bei einer großen Königsklassen-Schlacht im Estadio Santiago Bernabéu schied der deutsche Fußball-Rekordmeister nach drei Halbfinal-Pleiten unter Pep Guardiola zum vierten Mal nacheinander gegen ein Team aus der Primera División aus. Auch für Carlo Ancelotti war eine Spitzenmannschaft von der Iberischen Halbinsel die Endstation.

In einer dramatischen Europapokalnacht kämpften die Münchner zwar bravourös gehen den nächsten K.o. Doch das 1:2 aus dem Hinspiel in München entpuppte sich als zu große Hypothek.

„Wir haben unser Herz auf den Platz gelegt“, beschrieb es Innenverteidiger Mats Hummels. „Wir sind jetzt raus und gucken zu im Halbfinale der Champions League und wissen ganz genau, dass da eben auch andere Kräfte als rein das Sportliche leider mitgewirkt haben.“ Auch Trainer Carlo Ancelotti kritisierte die Leistung des ungarischen Referees Viktor Kassai. „Im Viertelfinale braucht man einen Schiedsrichter, der eine höhere Qualität hat“, rügte der Italiener.

Kassai übersah bei zwei Real-Treffern und einem Bayern-Tor die Abseitsstellung. Den Platzverweis für Arturo Vidal (84.) vollzog er nach einer Aktion, die kein Foul des Chilenen war. Zuvor hatte der Mittelfeldakteur aber wiederholt gefoult.

Die Stars mühten sich bei allem Frust, nach der Fortsetzung des Spanien-Fluchs die positiven Aspekte hervorzuheben. „Wir haben Männerfußball gespielt und gezeigt, dass wir den FC Bayern würdig vertreten. Für ein Ausscheiden war es schon respektabel, aber wenn Du ausscheidest, hilft Dir das auch nichts“, haderte Weltmeister Thomas Müller.

Völlig ausgepowert verließ das Starensemble den Fußball-Tempel in Spaniens Hauptstadt. Jérôme Boateng und Hummels waren bei ihrem riskanten Blitz-Comeback nach Verletzungen an die Grenzen gegangen. Neuer erlebte erst recht eine schmerzhafte Nacht in Madrid.

„Wir haben heute alles, was wir hatten, auf den Platz geworfen, haben alle wirklich die letzten Reserven genutzt und versucht, dieses Ding hier zu schaffen“, beschrieb es Hummels. „Wir waren sehr nah dran. Wenn man in die Kabine geht und das 2:2 und 2:3 vor Augen geführt bekommt, und weiß, okay, der Schiedsrichter hat heute einen eklatant schlechten Tag gehabt, dann tut das schon weh.“

In Unterzahl hatten die Bayern, die sich durch Robert Lewandowski (53. Minute/Foulelfmeter) und ein Eigentor von Sergio Ramos (78.) in einer grandiosen Aufholjagd in die Verlängerung gekämpft hatten, dann das Nachsehen. Cristiano Ronaldo mit seinen Königsklassen-Toren 98 bis 100 (76./105./110.) zerstörte den Münchner Traum. Asensio erzielte den Endstand (112.).

„Die Mannschaft ist gerade im wahrsten Sinne des Wortes in der Kabine in Trümmern“, beschrieb es Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Viel Zeit haben die Münchner nicht vor den nächsten Aufgaben. Am Samstag steht ein Heimspiel gegen Mainz an, in einer Woche wartet das nächste Alles-oder-Nichts-Spiel für die Bayern. Dann soll gegen Borussia Dortmund im Halbfinale des DFB-Pokals der nächste Tiefschlag unbedingt vermieden werden. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion