Bayer will kein Außenseiter sein – Schweinsteiger fehlt
Einen Tag vor dem Viertelfinal-Schlagerspiel des DFB-Pokals am Mittwoch musste der 17-fache Pokalgewinner aus München eine weitere schlechte Nachricht verkraften: Nach den Ausfällen von Arjen Robben, Franck Ribéry und David Alaba wird auch Bastian Schweinsteiger wegen seiner Sprunggelenksblessur fehlen.
Dagegen könnte der zuletzt angeschlagene Holger Badstuber gegen die Werkself in den Kader zurückkehren. „Ich denke, er kann uns wieder helfen“, erklärte Guardiola, der „keine Ausreden“ wegen der vielen Ausfälle geltenlassen will. „Das motiviert mich, eine Lösung zu finden. Ich muss eine Lösung finden“, erklärte der Spanier. „In diesem Moment der Saison geht es um Kopf, Herz und Leidenschaft.“ Schweinsteiger hatte sich seine Blessur gegen Dortmund zugezogen, er soll aber nicht schwerwiegend verletzt sein.
„Gegen Bayern ist es immer schwer, auch in dieser Konstellation“, meinte Schmidt zur Personalmisere des Titelverteidigers. „Wichtig ist nicht so sehr der Zustand des FC Bayern, sondern unser Zustand – und der ist im Moment sehr gut.“ Nach dem Elfmeter-Debakel beim Champions-League-Aus bei Atlético Madrid hat er keine Angst, auch gegen die Münchner bei einer solchen finalen Entscheidung ähnlich zu versagen: „Das hat bei uns keine Spuren hinterlassen.“
Nach zuletzt fünf Siegen ohne Gegentor in der Fußball-Bundesliga trauen sich die Werkskicker in der mit 30 210 Zuschauern ausverkauften BayArena die Wiederholung ihres Viertelfinal-Triumphes von 2009 (4:2) zu: „Die Bayern sind Favorit, aber wir haben Heimrecht. Wie würde ein bekannter Bajuware sagen? Schaun mer mal!“, so Nationalspieler Lars Bender. In wettbewerbsübergreifend 77 Pflichtpartien beider Clubs schaffte Bayer 13 der 16 Siege gegen die Bayern im eigenen Stadion.
„Natürlich ist das ein Spiel, vor dem wir sagen: Die packen wir. Wir haben den Traum vom Finale und werden alles dafür tun, ihn zu verwirklichen“, kündigte Bayer-Torjäger Stefan Kießling an. „Da hinzukommen, wäre wunderbar“, hofft Kapitän Simon Rolfes, für den das Finale am 30. Mai in Berlin zugleich das Ende seiner Karriere wäre.
„Wir müssen schon ein sensationelles Spiel hinlegen, um die Bayern zu schlagen“, meinte Bayer-Sportchef Rudi Völler ungeachtet der Personalnot des Gegners. „Alle Spieler müssen über ihren Zenit gehen, dann haben wir eine kleine Chance.“
Für Guardiola ist der Zweikampf am Rhein eine große Herausforderung. „Das ist ein Finale“, sagte der Meistercoach, der mit „Bewunderung“ von den Leverkusenern sprach und sie lobte: „Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften der Bundesliga und in Europa.“
Deshalb forderte er nach dem 1:0-Arbeitssieg bei Borussia Dortmund eine Leistungssteigerung. „Natürlich müssen wir besser spielen“, sagte Guardiola. Ob er wieder mit einer „Mauertaktik“ wie gegen den BVB zum Erfolg kommen will, ließ er im Vagen. „Wir müssen uns der Situation anpassen“, erklärte der Taktik-Fuchs. „Die (Spiel-)Idee ist, immer probieren, nach vorne zu spielen.“
Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer ist überzeugt, dass sich sein Coach etwas einfallen lassen wird. „Der Trainer hat ein feines Gefühl für gewisse Situationen und der Analyse von Gegnern“, sagte er. „Wir sind uns der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst, wir wissen, dass es vielleicht noch schwerer werden kann.“ Für den Saisonendspurt sei ein Erfolg gegen Bayer wichtig, eine „eventuell aufkommende schlechte Stimmung mit einem guten Ergebnis zu vermeiden“. Schließlich könnte der FC Bayern im DFB-Pokal den nächsten Rekord einfahren: Dreimal in Folge gelang es noch keinem Verein, den DFB-Pokal zu gewinnen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Bayer Leverkusen: Leno – Hilbert, Toprak, Spahic, Wendell – Bender, Rolfes (Calhanoglu) – Bellarabi, Castro, Brandt – Kießling
FC Bayern München: Neuer – Benatia, Boateng, Dante – Rafinha, Lahm, Xabi Alonso, Bernat – Müller, Lewandowski, Götze
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)
(dpa)
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