Bayer beschwört die Wende – «Pure Freude» bei Havertz
Rasgrad (dpa) – Die Krise drohte sich rapide zu verschärfen, am Ende beschworen sie bei Bayer Leverkusen den Startpunkt der Wende. Der 3:2 (1:2)-Sieg nach 0:2-Rückstand zum Europa-League-Auftakt bei Ludogorez Rasgrad könnte in der Tat eine Initialzündung gewesen sein.
Denn Bayer überzeugte sowohl durch Moral und Leidenschaft als auch durch fußballerische Qualität. „Die wichtigste Erkenntnis“, sagte Kapitän Lars Bender, „ist die, dass Leben in der Mannschaft steckt“.
SYMBOLFIGUR: Das Gesicht des Sieges war eindeutig Kai Havertz. Elf Tage nach seinem Nationalmannschafts-Debüt stemmte sich der 19-Jährige energisch gegen die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Er gab mit dem 1:2 (38.) den Startschuss zur Aufholjagd und vollendete sie mit dem Siegtor (69.). „Pure Freude“, empfand der Matchwinner nach dem Spiel, sagte aber auch: „Dass ich die zwei Tore gemacht habe, ist nebensächlich. Wir haben dringend diesen Sieg gebraucht.“ Auch für Trainer Heiko Herrlich war Havertz „der überragende Mann“, aber eben nicht nur wegen der Tore: „Sondern auch, weil er alles in die Waagschale geworfen hat, was es bedeutet, dreckig zu kämpfen.“
SONDERLOB: Ein Sonderlob vom Trainer erhielt auch Sven Bender. Und das obwohl – ja sogar weil – der Abwehrchef keine Minute gespielt hat. Dass Bender kurzfristig signalisierte, wegen seiner Nackenprobleme nicht spielen zu können, war für Herrlich „eine sehr reife Entscheidung für die Mannschaft“. Am Sonntag soll Bender wieder dabei sein.
UMSCHALTEN: Einen Bundesliga-Punkt hat Bayer trotz des Sieges in Bulgarien immer noch nicht auf dem Konto. Dass will Kapitän Lars Bender seinen Kollegen vor dem wichtigen Liga-Spiel gegen Mainz am Sonntag vor Augen halten. „Das ist ein völlig anderer Wettbewerb“, sagte Bender: „Und in der Bundesliga ist die Situation bedenklich.“ Auch Herrlich mahnte: „Wichtig ist, dass wir das gleiche Gesicht am Sonntag nochmal zeigen und nachlegen.“ Havertz hofft, „dass uns das Rückenwind gibt und für die ganze Mannschaft ein Befreiungsschlag war.“
NEULINGE: In Paulinho und Isaac Kiese Thelin hatte Herrlich im fünften Pflichtspiel der Saison zwei offensiven Neuzugängen zum Startelf-Debüt verholfen. Das Fazit zur Leistung der beiden fiel unterschiedlich aus. Der Schwede Kiese Thelin erzielte den Ausgleich (64.) und wurde vom Trainer für seinen Einsatz gelobt. Da er auch deutlich besser ins Kombinationsspiel eingebunden werden kann, dürfte er gegenüber dem Argentinien Lucas Alario nun sogar im Vorteil sein. Der 18,5 Millionen teure Paulinho musste zur Halbzeit wieder raus. „Ein bisschen unglücklich“ habe er agiert, erklärte Herrlich. Und erinnerte als Mutmacher an Leon Bailey. „Ihn haben wir damals im ersten Spiel gegen die Bayern auch zur Halbzeit rausgenommen, weil er ein bisschen unglücklich war. Aber er hat weiter Gas gegeben und alle wissen, was dann kam.“ Bailey galt in der vergangenen Hinrunde als der beste Spieler der Bundesliga.
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