Baba-Millionen wirken als Trost für verpatzten Auftakt

Titelbild
Abdul Rahman Baba wechselt nach London.Foto: Oliver Dietze/dpa
Epoch Times16. August 2015
Erst die schönen Gedanken an die mächtige Finanzspritze durch den Transfer von Abdul Rahman Baba hellte die Stimmung im Augsburger Lager wieder auf.

Einen Tag nach dem 0:1 zum Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC verkündeten die Schwaben den prominenten Wechsel auch offiziell – nicht nur Manager Stefan Reuter zeigte sich hocherfreut. „Es ist nicht nur eine Auszeichnung für seine Leistungen, sondern auch für unsere Arbeit, wenn ein internationaler Spitzenclub wie der FC Chelsea Interesse an einer Verpflichtung zeigt“, kommentierte der FCA-Geschäftsführer. Für den hoch veranlagten Linksverteidiger sollen die Augsburger Europa-League-Starter nach Medieninformationen die vereinsinterne Rekordsumme von gut 30 Millionen Euro Ablöse erhalten.

Beim Ausblick auf so viel frisches Geld schmerzte die Pleite nicht mehr ganz so arg. Den Medizincheck beim englischen Fußball-Topclub hatte Baba bereits bestanden; den Ligastart beobachtete der 21-Jährige in Zivil, hinterher besuchte er seine Noch-Kollegen im Kabinentrakt. Heiß diskutiertes Thema dort war der frühe Platzverweis gegen Raúl Bobadilla, der kurz vor der Partie erst seinen Vertrag bis 2018 verlängert hatte. „Es ist klar, dass das die spielentscheidende Szene war“, beklagte Trainer Markus Weinzierl, sprach von einer „schlechten Spielleitung“ und kommentierte: „Das ist ja schon Programm, dass Boba mit seinem Körper mehr gegen sich gepfiffen bekommt als für sich.“

Unmittelbar vor der Pause hatte Referee Tobias Welz dem bulligen Stürmer Gelb-Rot gezeigt, nachdem Bobadilla in einem Zweikampf rüde gegen Herthas Fabian Lustenberger eingestiegen war. Schon in der Anfangsphase war er für eine minder schwere Aktion verwarnt worden. Die Augsburger echauffierten sich über die in ihren Augen zu harte Regelauslegung, Weinzierl nahm seinen Angreifer in Schutz: „Natürlich schaut’s bei Bobadilla immer so aus, dass er mit vollem Körpereinsatz arbeitet. Aber deshalb darf nicht alles gegen ihn gepfiffen werden.“

Der 28-Jährige vollbrachte damit das zweifelhafte Kunststück, in zwei aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen vom Platz gestellt zu werden: Erst am vorletzten Spieltag der Vorsaison hatte Bobadilla gegen Hannover 96 für einen Schubser Rot gesehen und war daraufhin für das Saisonfinale bei Borussia Mönchengladbach gesperrt worden.

Der Platzverweis alleine taugte allerdings nicht als Erklärung für den verpatzten Start, zumal auch die biederen Berliner nach der Gelb-Roten Karte gegen Roy Beerens (66. Minute) lange Zeit zu zehnt spielen mussten. Ein klares Chancenplus und die fußballerische Überlegenheit reichten auch in der inzwischen fünften Augsburger Bundesligasaison nicht für einen Auftaktsieg. „Wir stehen völlig unverdient mit null Punkten da“, haderte Weinzierl. Mittelfeldprofi Halil Altintop fasste enttäuscht zusammen: „Wir hätten Minimum einen Punkt, wenn nicht drei Punkte verdient gehabt.“

Der von Salomon Kalou (48./Foulelfmeter) herausgeschossene Berliner „Männersieg“ (Trainer Pal Dardai) war tatsächlich mehr auf Glück denn auf Können zurückzuführen. Sogar der Coach stellte fest, dass die Führung auf seine Profis eher wie eine „psychische Belastung“ gewirkt habe. Dem FCA nützte das nichts. „Es ist kein Selbstgänger und kein Wunschkonzert, wenn wir jetzt gegen Hertha, Frankfurt und Ingolstadt spielen“, sagte Kapitän Paul Verhaegh mit Blick aufs Auftaktprogramm. Es wird zu einer Mammutaufgabe, die vergangene Saison zu bestätigen.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion