Auch zweites Triathlon-Training in der Seine wegen mangelhafter Wasserqualität abgesagt

Die Wasserqualität ist noch nicht gut genug. Auch die zweite Trainingseinheit der Triathleten in der Seine wurde abgesagt.
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Das Fassungsvermögen der Pariser Kanalisation ist begrenzt – nach Regenfällen kommt es immer wieder vor, dass diese überläuft und den Fluß auch mit Fäkalbakterien verschmutzt. Dann ist er nicht mehr für Baden oder Schwimmen geeignet.Foto: Joel Saget/AFP via Getty Images
Epoch Times29. Juli 2024

Bei den Olympischen Spielen in Paris ist auch die zweite Trainingseinheit des Triathlon-Schwimmens in der Seine abgesagt worden. Wie das Olympia-Organisationskomitee, der Triathlon-Weltverband und die zuständigen Pariser Behörden am frühen Montagmorgen mitteilten, biete die Wasserqualität „keine ausreichende Garantie“, um die Einheit abzuhalten.

Am Sonntag war bereits die erste Triathlon-Schwimmtrainingseinheit abgesagt worden.

Die Verunreinigung in der Seine geht auf die Niederschläge am Wochenende zurück. Angesichts der Wettervorhersagen äußerten sich die Organisatoren am Montag jedoch erneut „zuversichtlich“, dass die Wasserqualität bis zum eigentlichen Wettbewerb am Dienstag und Mittwoch ausreichend gut sein werde.

Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe bei diesen Sommerspielen im Fluss durch die französische Hauptstadt stattfinden können. Die Organisatoren halten allerdings derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.

Wettkämpfe sind am 30. und 31. Juli

Am Dienstag und Mittwoch soll mit der Schwimmstrecke des Triathlon der erste Olympische Wettbewerb in der Seine stattfinden. Am 8. und 9. August ist das Marathonschwimmen in der Seine geplant, daran nimmt auch die deutsche Schwimmerin Leonie Beck teil.

Das Triathlon-Einzel der Männer ist für Dienstag geplant, einen Tag später folgen die Frauen. Am 5. August ist die Mixed-Staffel vorgesehen.

Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer ihre Wettbewerbe in der Seine austragen. Als Alternative ist für sie die Ruderregatta-Strecke vorgesehen.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat die Seine zum Angelpunkt der Pariser Olympia-Bewerbung gemacht: Mehrere Schwimmwettbewerbe sollen in dem mitten durch die Stadt fließenden Fluss ausgetragen werden, auf dem am Samstag die Eröffnungsfeier stattgefunden hatte.

Mitte Juli schwamm Hidalgo selbst in der Seine, um zu demonstrieren, dass die Säuberung des Flusses gelungen sei.

Bei zu viel Regen versagt die Kanalisation

In den vergangenen Jahren investierte der Staat etwa 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in die Seine und ihre Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutete.

Wegen des Frühsommers blieben die Wasserproben bis vor kurzem noch über den Schwellenwerten, etwa bei den Fäkalien-Bakterien E.Coli. In Online-Diensten kursierten zahlreiche bissigen Kommentare zur Seine, der „Toilette von Paris“. Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele waren die Proben schließlich unbedenklich.

Bereits bei den Sommerspielen im Jahr 1900 fanden die Schwimmwettbewerbe in dem Pariser Fluss statt, allerdings etwas westlich stadtauswärts. Damals nahmen 76 ausschließlich männliche Sportler teil, unter anderem an einem Hindernisschwimmen, welches das deutsche Team gewann.

Damals gab es in Paris mehrere schwimmende Badeanstalten, die mit Wasser aus der Seine gespeist wurden. Seit 1923 ist in Paris das Baden in der Seine grundsätzlich verboten. Die Präfektur begründete dies mit der Verschmutzung und den Gefahren durch die Schifffahrt.  (afp/red)



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