Ancelotti «offen» für Badstuber-Wechsel – Keine Zugänge

Über einen spekulierten Wechsel von Arturo Vidal kann Carlo Ancelotti in Doha nur lächeln. Anders ist die Lage bei Dauer-Pechvogel Holger Badstuber, der mehr spielen will.
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Carlo Ancelotti benötigt keine Winterzugänge.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times4. Januar 2017

Holger Badstuber schrieb in der Sonne Katars Autogramme und posierte für Erinnerungsfotos. Zum Start des FC Bayern in sein jährliches Trainingslager im Ausrichterland der WM 2022 schwitzte auch der Pechvogel des deutschen Fußballs mit den anderen Münchner Stars.

Nach fast anderthalb Jahrzehnten beim Rekordchampion liebäugelt der 31-malige Nationalspieler nun aber mit einem Wechsel. „Wir sind offen. Wenn er sich entscheidet, zu bleiben, sind wir glücklich. Wenn er sich entscheidet, sechs Monate für einen anderen Verein zu spielen, sind wir offen, das zu diskutieren“, sagte Trainer Carlo Ancelotti, der sich beim Training in der grellen Sonne von Doha mit einer grauen Kappe schützte.

Ancelotti schaute am Mittwoch nicht nur bei Badstuber genau hin. Während der Muezzin zum Mittagsgebet rief, musste Ancelottis Luxus-Ensemble zur ersten von zwölf Einheiten am Persischen Golf ran. „Diese Periode ist sehr wichtig“, hob der Italiener die Bedeutung Trainingstage im Golfstaat hervor. Mit intakten Titelchancen in allen drei Wettbewerben geht es ins neue Jahr.

Nach den vielen Englischen Wochen soll nun intensiv gearbeitet werden, damit der Königsklassen-Spezialist Ancelotti im Idealfall am 3. Juni im Millennium Stadium von Cardiff seinen vierten Trainer-Coup in der Champions League feiern kann. „Es ist erlaubt, Fehler im ersten Teil der Saison zu machen. Aber du darfst keine Fehler im zweiten Teil der Saison machen“, warnte der 57-Jährige. Um alle Spieler frisch und motiviert zu halten, werde er auch weiter rotieren. Möglicherweise nicht mehr ganz so viel wie im vergangenen Jahr, schränkte Ancelotti ein.

Kingsley Coman, Javi Martínez und Ersatztorhüter Sven Ulreich fehlten zum Start des Trainingslagers auf dem feinen Rasenplatz des Aspire-Academy-Geländes. Weltmeister Jérôme Boateng, der wegen einer Operation am Brustmuskel den Restrunden-Start verpasst, war gleich in der Heimat geblieben. Sechs bis acht Wochen brauche Boateng noch, sagte Ancelotti. Trotz dieses Ausfalls und selbst im Falle eines Badstuber-Wechsels plant er im Winter keine Zugänge.

„Der Kader ist komplett und wir wollen keine neuen Positionen“, betonte Ancelotti erneut. Zumal die Münchner auch die Verpflichtung von Hoffenheims Niklas Süle für die Innenverteidigung im Sommer anstreben.

Den spekulierten Abgang von Arturo Vidal zum FC Chelsea tat der Italiener mit einem Lächeln als „absoluten Blödsinn“ ab. Anders sieht es bei Badstuber aus, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Seit 2002 spielt der 27-Jährige für den FC Bayern. Dort reifte er zum Nationalspieler, doch wie kein anderer wurde er immer wieder von schweren Verletzungen gestoppt.

Im Dezember 2012 erlitt Badstuber den ersten von zwei Kreuzbandrissen im rechten Knie, musste insgesamt viermal am Gelenk operiert werden. Zwei schwere Verletzungen im linken Oberschenkel und ein Sprunggelenkbruch stoppten den Innenverteidiger erneut. Nur drei Pflichtspieleinsätze stehen unter dem Ancelotti in seiner Saisonstatistik. Ja, er habe nicht viel gespielt, aber wichtiger sei Badstubers Erholung nach der Verletzung gewesen, sagte Ancelotti. „Jetzt ist er in guter Verfassung.“

Über einen Winter-Wechsel zum Hamburger SV oder VfB Stuttgart, für den Badstuber schon von 2000 bis 2002 kickte, wurde schon spekuliert. Auch ein angebliches Interesse von Manchester City wurde kolportiert. Dort dürfte Badstuber allerdings auch nicht zu mehr Spielpraxis kommen. (dpa)

Der Vertrag von Holger Badstuber beim FC Bayern läuft im Sommer aus. Foto: Andreas Gebert/dpa

Der Vertrag von Holger Badstuber beim FC Bayern läuft im Sommer aus. Foto: Andreas Gebert

Thomas Müller und Philipp Lahm auf dem Weg zur ersten Trainingseinheit. Foto: Andreas Gebert/dpa

Thomas Müller und Philipp Lahm auf dem Weg zur ersten Trainingseinheit. Foto: Andreas Gebert



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