96-Trainer Tayfun Korkut: Wir leiden bis zum Saisonende
Hannover (dpa) – Martin Kind erneuerte auch nach der nächsten Enttäuschung sein Treuebekenntnis. Der starke Mann von Hannover 96 hält im Kampf gegen den Abstieg bis zum Saisonende an Trainer Tayfun Korkut fest.
„Ja, das Wort steht. Ich bin von Tayfun Korkut überzeugt“, bekräftigte Vereinschef Kind nach dem mageren 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC. Schon vor dem zwölften sieglosen Spiel in Serie hatte er einen Wechsel auf der Bank bis zum Sommer ausgeschlossen.
Manager Dirk Dufner, der diesmal keine Fragen nach der Zukunft des Trainers beantworten musste, freute sich über das Treuebekenntnis des Clubchefs, obwohl einmal mehr nicht der erste Rückrundensieg in der Fußball-Bundesliga gelang. „Ich finde es gut, dass der Präsident das gesagt hat. Das ist eine bemerkenswerte Jobgarantie“, erklärte Dufner. Die Blockade der Mannschaft, die am Freitagabend eine „dreckige Führung“ verspielte, löste sich dadurch aber nicht. „So einfach geht das nicht. Sonst hätten wir in der Bundesliga keine Trainerwechsel, sondern nur Jobgarantien“, fügte der Manager hinzu.
Den 96-Verantwortlichen schmerzte das leistungsgerechte Remis sehr. „Der Punkt tut weh. Aber man weiß nie, was er am Ende Wert ist“, sagte Dufner. „Für uns ist das zu wenig. Wir werden bis zum Saisonende leiden“, kommentierte Korkut. „Das 1:0 hätte uns eigentlich beflügeln müssen. Beim Gegentor haben wir aber in der zweiten Reihe nicht aufgepasst“, haderte 96-Torschütze Christian Schulz, der in der 75. Minute den Ball über die Linie stocherte und damit die Hoffnung auf ein Ende der Sieglos-Serie weckte.
Als sich die 96-Fans unter den 46 000 Zuschauern bereits auf die so lange vermisste Siegesfeier einstimmten, schlug Valentin Stocker (83.) zu. Dem Schweizer gelang nach einer missglückten Freistoß-Abwehr mit einem fulminanten Schuss der Ausgleich. „Das war ein schönes Tor. Der Ball war schwer zu nehmen und auch für Zieler schwierig zu halten“, sagte Herthas Innenverteidiger Sebastian Langkamp. Teamkollege Stocker hatte zuletzt schon den befreienden 2:0-Sieg über Paderborn eingeleitet.
„Hannover hat Probleme mit dem Selbstbewusstsein. Das ist normal im Fußball“, erklärte Hertha-Profi Per Ciljan Skjelbred. „Wir sind nach dem Rückstand zurückgekommen, und das ist stark.“ Trainer Pal Dardai verteilte wegen der Comeback-Qualitäten Komplimente an die gesamte Mannschaft und gewährte ihr ein freies Wochenende. Das obligatorische Auslaufen setzte er nach der Rückkehr in Berlin am Samstagmorgen um 2.30 Uhr an. „Pal hat immer neue Ideen“, twitterte Johnny Heitinga.
Nach der sechsten Partie ohne Niederlage kann der innovative Dardai auf den Klassenverbleib und die Beförderung zum Cheftrainer hoffen. Das Remis in Hannover hilft Hertha mehr als der 96-Mannschaft, die nun bei Bayer Leverkusen den nächsten Anlauf auf den ersten Rückrunden-Dreier unternehmen muss. Manager Dufner verbreitete schon einmal Zweckoptimismus: „Das wird nicht einfach, ist aber auch nicht unmöglich.“
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