1860 München glänzt – Nürnberg im Niemandsland

Vitor Pereira war im Großen und Ganzen zufrieden. Die Spielidee des Trainers von 1860 München greift immer besser. Der 1. FC Nürnberg bekommt von den «Löwen» deutlich die Grenzen aufgezeigt.
Titelbild
Der Münchner Lumor jubelt über sein Tor zum 2:0-Endstand im Spiel gegen den FC Nürnberg.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times21. Februar 2017

Mit einem zufriedenen Lächeln schritt Investor Hasan Ismaik durch die Katakomben der Allianz Arena. Nach dem überzeugenden Sieg im bayerisch-fränkischen Nachbarschaftsduell gegen den 1. FC Nürnberg kann sein TSV 1860 München den Blick in der Tabelle etwas nach oben richten.

„Die Mannschaft wächst von Spiel zu Spiel immer besser zusammen. Wir sind auf einem guten Weg“, attestierte Trainer Vitor Pereira seinen „Löwen“ nach dem 2:0 (2:0). „Der Sieg war sehr wichtig, weil wir nach oben schauen können.“

Mit dem siebten Saisonsieg bauten die Münchner ihr Polster auf Relegationsplatz 16 auf sieben Punkte aus. Die erschreckend harmlosen Nürnberger liegen nun nur noch vier Zähler vor ihnen auf Position acht. „Die 60er waren ehrlicherweise die bessere Mannschaft“, resümierte Torwart Thorsten Kirschbaum. „Die 60er haben agiert, wir nur reagiert. Wir haben es ihnen zu einfach gemacht.“

Die „Löwen“ machten von der ersten Minute an Druck und spielten über die Außen schwungvoll nach vorne. „Wir sind in einem Prozess, dass die Mannschaft Schritt für Schritt immer besser wird und die Spielidee verinnerlicht“, sagte Pereira nach dem siebten ungeschlagenen Spiel nacheinander zuhause. In der Rückrundentabelle sind seine „Löwen“ damit schon Dritter.

Der Glaube an das Konzept des an der Seitenlinie leidenschaftlichen Portugiesen wächst immer mehr. Die Premierentore von Abdoulaye Ba (16. Minute) und Lumor (39.) waren Ausdruck dieser Entwicklung. „Wir müssen jetzt nach oben schauen, nicht nach unten“, sagte der souveräne Abwehrchef Ba, der „Hunger nach Siegen“ verspürt. „Das war ein wichtiges Spiel für die Entwicklung der Mannschaft.“

Die Nürnberger waren über weite Strecken erschreckend harmlos. Erst in der Schlussphase kamen sie in der Offensive etwas auf Touren, da war der diesmal blasse Youngster Abdelhamid Sabiri aber schon nicht mehr auf dem Feld. Der „Club“ musste auch noch Abwehrchef Georg Margreitter (muskuläre Probleme) und Stoßstürmer Tim Matavz (Magen-Darm-Beschwerden) ersetzen. Zu viel für die Truppe.

„Dieses Spiel zeigt, dass wir von der ersten Minute an alle zusammen da sein müssen“, resümierte der fleißige Matavz-Ersatz Rurik Gislason, der viel zu oft allein gelassen wurde. „Wir haben in der ersten Halbzeit den Ball oft zu einfach, zu schnell verloren.“

Das ist auch eine Qualitätsfrage. „Club“-Coach Alois Schwartz verwies denn auch auf die Ersatzbänke beider Mannschaften. Während Pereira mit Ivica Olic oder Stefan Aigner nachlegen konnte, klingen die Alternativen bei den Franken weit weniger schillernd. Das Resultat ist für die Nürnberger das Niemandsland der Tabelle.

„Wir sind in einer Phase, in der es Rückschläge gibt, aber auch wieder schöne Phasen, deshalb können wir die jungen Spieler da ganz gut einbauen“, sagte Schwartz, der die Grenzen seines Teams in der derzeitigen Lage nur allzu gut kennt. (dpa)



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