155 verletzte Polizisten bei Krawallen rund um Fußballspiel in Berlin
Bei Randalen rund um ein Fußballspiel in Berlin sind am Samstag 155 Polizisten verletzt worden. 62 Strafanzeigen wurden gefertigt, 74 Menschen vorläufig festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Fans der beiden Regionalligisten BFC Dynamo Berlin und Energie Cottbus gerieten demnach aneinander.
Bereits nach 35 Minuten habe der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen, teilte die Polizei weiter mit. Zuvor hätten Heimfans Pyrotechnik in Richtung der Gästefans geschossen.
Weitere Feuerwerkskörper seien gezündet und Fanschals verbrannt worden. Einige Cottbus-Anhänger seien auf den Zaun geklettert, die Polizei habe aber verhindern können, dass sie darüberstiegen.
Cottbus gewann mit zwei zu null
Nach dem Spiel, das Cottbus mit zwei zu null gewann, spitzte sich die Lage dann zu. Fans vermummten sich den Angaben nach und beschossen sich gegenseitig mit Pyrotechnik. Im Gästefanblock seien Fanutensilien des Berliner Vereins verbrannt worden. Dann seien Polizeikräfte und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes mit Pyrotechnik beschossen worden.
Aus Richtung der Dynamo-Anhänger sei versucht worden, ein Absperrgitter Richtung Gästefans zu werfen. Es habe mehrere „Durchbruchversuche“ und Versuche der beiden Fanlager gegeben, aufeinanderzutreffen, hieß es weiter.
Die Polizisten drängten Menschen ab und setzten Reizgas ein. Auch zwei Diensthunde waren im Einsatz. Zwei Cottbus-Fans seien gebissen und verletzt worden.
Über den Stadionausgang habe eine größere, teils vermummte Gruppe Heimfans versucht, in Richtung der anderen Fans zu rennen. Als die Gruppe auf die Polizei traf, seien die Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen worden. Auch hätten Fans versucht, Pflastersteine zu lockern und ein Element eines Bauzauns auf Polizisten zu werfen.
Wasserwerfer und Reizgas
Neben Reizgas wurden nun auch Wasserwerfer eingesetzt. Später am Abend habe sich die Lage beruhigt, hieß es. Insgesamt waren tausend Kräfte der Berliner Polizei im Einsatz, die von der Bundespolizei unterstützt wurden. 116 Polizisten seien beim Einsatz von Reizgas verletzt worden, 28 bei Angriffen und elf durch Pyrotechnik.
Cottbus-Trainer Klaus-Dieter Wollitz kritisierte gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk: „Dass man Angst haben muss, dass man mit Steinen schon während des Spiels beschmissen wird, dass man bedroht wird, ist in meinem System 2024 nicht vorstellbar.“
Der BFC widersprach der Aussage und erklärte, die „Behauptung während der Partie mit Steinen beworfen worden zu sein“, entbehre „jeglicher Grundlage.“ Die Trainerbank der Gäste sei zusätzlich von zwei Ordnern abgesichert worden. (afp/red)
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