1:1 im Kellerduell: Köln vor Abstieg, Mainz vergibt Sieg
Köln (dpa) – Der 1. FC Köln hat im Kampf um das „Wunder“ Klassenverbleib die vielleicht letzte große Chance verpasst, für Mainz 05 ist zumindest der direkte Abstieg dagegen schon so gut wie abgewendet.
Im Keller-Duell kamen die Rheinhessen zu einem 1:1 (0:1) in Köln und hielten fünf Spiele vor Saisonende als 16. den Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Vorletzten aus dem Rheinland.
Pablo De Blasis rettete den Mainzern mit dem ersten Tor der 05er nach 455 erfolglosen Minuten den wichtigen Punkt. Zuvor hatte Nationalspieler Jonas Hector den FC in Führung gebracht (7.). Die Mainzer sind nun seit sechs Spielen in Serie ohne Dreier, am Samstag war er bei zahlreichen Chancen in der Schlussphase durchaus möglich. Rechtsverteidiger Giulio Donati sah in der Nachspielzeit Gelb-Rot.
Die beiden Stürmer Jhon Cordoba (Köln) und Anthony Ujah (Mainz) saßen gegen ihre alten Vereine zunächst auf der Bank und kamen beide erst kurz vor Schluss. Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck hatte nach dem desaströsen 0:6 von Hoffenheim Änderungen angekündigt, außer dem verletzten Marcel Risse und dem kranken Dominic Maroh rutschte aber nur Simon Zoller aus dem Team. Bei den Gästen war die Personalsituation zumindest nicht mehr so angespannt wie unter der Woche, als zeitweise nur 13 Feldspieler auf dem Platz standen. Im Endeffekt fehlten von den Stammkräften nur die Innenverteidiger Nico Bungert und Stefan Bell sowie Stürmer Yoshinori Muto.
Die Mainzer begannen engagierter und konzentrierter, Levin Öztunali hatte bereits in der fünften Minute die große Gelegenheit zur Führung. Der FC wirkte zunächst nervös, schlug dann aber gleich mit der ersten Chance zu: Hector köpfte eine Flanke des überaus agilen Leonardo Bittencourt aus etwa zehn Metern ein. Seit Oktober 2014 hatte Hector zuvor nur ein Bundesliga-Tor erzielt – zum 1:0 beim 2:0-Heimsieg am letzten Spieltag der Vorsaison gegen Mainz, durch den der FC das Europacup-Comeback klarmachte.
Bis zur Pause gab es in einem umkämpften, aber keinesfalls hochklassigen Spiel kaum noch Torraumszenen. Auch in der 2. Halbzeit kamen die Gäste schwungvoller aus der Kabine – und diesmal wurden sie belohnt. Eine Rechtsflanke von Donati köpfte De Blasis ein.
Die Kölner zeigten sich von diesem Rückschlag sichtlich geschockt, verstärkten dennoch ihre Offensivbemühungen, wurden dabei aber immer hektischer. Mainz zog sich nun immer weiter zurück, der Punkt war den Gästen deutlich sichtbar genug.
Ruthenbeck wechselte 20 Minuten vor dem Ende Routinier Claudio Pizarro ein, und der brachte prompt frischen Schwung. Zunächst schoss er rechts daneben (70.), dann scheiterte er mit einem Kopfball am hervorragend reagierenden Mainzer Torhüter René Adler (75.). Ruthenbeck ging quasi all in, brachte auch noch Cordoba für Rechtsverteidiger Lukas Klünter (78.) und hatte in den letzten zwölf Minuten drei gelernte Mittelstürmer auf dem Platz.
Auf der Gegenseite verpasste Joker Quaison gleich dreimal den vielleicht endgültigen Nackenschlag für die Kölner. Zuerst traf er den Pfosten (72.), dann verfehlte er zwei Meter vor dem Tor bei einem Kopfball-Versuch den Ball (86.), in der Nachspielzeit schoss er freistehend Kölns Torhüter Timo Horn an. Danny Latza traf die Latte (87.).
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