Katalanische Hauptstadt: Genuss für Körper, Geist und Seele

Falls Sie nur einen Tag in Barcelona haben, finden Sie hier die besten Tipps, um die hervorragende Küche, die architektonischen Ikonen und das bunte Straßenleben zu genießen.
Titelbild
Barcelona vereint Trend und Tradition.Foto: arcady_31 /iStock
Von 3. August 2024

Barcelona, das „Juwel des Mittelmeers“, ist bekanntermaßen wunderschön und obendrein auch noch faszinierend vielfältig. In der alten Hafenstadt treffen katalanische Kultur, Politik und skurrile Architektur auf neue Trends und alte Traditionen.

Barcelona an nur einem einzigen Tag zu erkunden, wird dadurch sowohl zur Herausforderung als auch zum Vergnügen. Hier ein Vorschlag, damit es ein rundum gelungener Tag werden kann.

Ankunft

Der Flughafen Josep Tarradellas Barcelona-El Prat (BCN) liegt im äußersten Südwesten der Stadt. Um mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Stadt zu kommen, muss man mehrmals umsteigen, aber es gibt auch eine Direktverbindung mit dem sogenannten Aerobus, der Sie rasch ins Zentrum der Stadt bringt.

Darüber hinaus gibt es relativ preiswerte Mitfahrgelegenheiten in Kooperation mit lokalen Taxiunternehmen. Wenn Sie nicht viel Zeit haben, wäre so ein Sammeltaxi wohl die beste Option. Je nach Verkehr dauert es etwa 45 Minuten, um ins Stadtzentrum zu kommen.

Wer Barcelona erkundet, sieht sofort, warum es die einzige Stadt ist, die jemals mit der englischen Königlichen Goldmedaille für Architektur ausgezeichnet wurde. Foto: VitalyEdush/ iStock

Das Wichtigste in Kürze:

Offizielle Sprachen: Katalanisch und Spanisch
Währung: Euro
Einwohner: 1,6 Millionen (Stadt), 3,2 Millionen (Metropolregion)

Tipp: Mit etwas Glück spielt das legendäre Fußballteam der Stadt, der FC Barcelona, in seinem Heimatstadion „Camp Nou“, das Platz für fast 100.000 Fans bietet.

Tickets erhalten Sie online oder in einer der offiziellen städtischen Touristeninformationen.

Gehen Sie frühzeitig zu einem Drink in eine der kleinen Bars rund um das Stadion, die vor einem Spiel immer voller Fans sind.

Morgens

Die salzige Brise ist das perfekte Mittel gegen den Jetlag und am besten fahren Sie direkt ans Meer. Starten Sie in der Nähe des Hotel Arts, unverkennbar durch seinen riesigen, glitzernden, von Frank Gehry entworfenen Fisch. Von dort aus flanieren Sie entlang der zweistöckigen Strandpromenade, dem Paseo Marítimo.

Die Promenade verläuft entlang des großen, breiten Strandes von Barceloneta und war eines der zahlreichen Bauprojekte im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 1992.

Vorbei an Radfahrern, Joggern und Sonnenanbetern, die in den Tag starten, gibt es hier auch hervorragende Lokale für ein kleines Frühstück. Vielleicht haben Sie Glück und finden ein Lokal, das das traditionelle katalanische Morgengericht serviert – Esmorzars de forquilla, zu Deutsch „Gabelfrühstück“ – wie Schweineohren mit Knoblauch oder Fleischbällchen aus Kalbs- und Schweinefleisch.

Wenn Ihnen mehr nach Burritos ist, können Sie diese in einem Lokal wie dem lässigen Surf House Barcelona frühstücken.

Barcelonas Sandstrände wurden für die Olympischen Spiele 1992 mit Tausenden Tonnen importiertem Sand künstlich aufgeschüttet. Foto: Aimee Tavares /iStock

In der kulinarischen Welt Barcelonas verschmelzen katalanische Tradition und kosmopolitische Einflüsse, zubereitet mit frischen Zutaten aus der Umgebung. Hier Escalivada – gebratene Auberginen mit Paprika und Zwiebeln. Foto: Manuel Milan/ iStock

Nachmittags

Am späten Vormittag und bis in die Mittagsstunden, bevor Sie von der Hitze und den Menschenmassen erschlagen werden, sollten Sie sich auf den Weg zur größten Ikone dieser Stadt machen: der Sagrada Familia. Diese unvollendete Kirche, die erst 2010 vom Papst als Basilika eingeweiht wurde, befindet sich seit 1882 im Bau und ist seit 1984 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.

Mit ihrer Mischung aus Gotik und Jugendstil gilt diese einzigartige Kirche als Meisterwerk des berühmten katalanischen Architekten Antoni Gaudí, obwohl die Bauarbeiter bei seinem frühen Tod im Jahr 1926 nur einen Bruchteil des gesamten Entwurfs fertiggestellt hatten.

Kürzlich wurde verkündet, dass die Arbeiten an der Kirche fast abgeschlossen seien. Doch nur wenige Einheimische scheinen das wirklich zu glauben.

Kaufen Sie Tickets ganz bequem online. Dann betreten Sie das Bauwerk, um die Krypta, das Kirchenschiff und zwei der Kirchtürme zu erkunden. Bei einem anschließenden Außenrundgang, bekommen Sie einen Eindruck von der Größe und all den Besonderheiten des Bauwerks.

Das Viertel, dessen achteckige Straßenblöcke zahlreiche Cafés und grüne Parks beherbergen, lädt Sie dazu ein, noch etwas mehr Zeit in der Gegend zu verbringen.

Fassade der Sagrada Familia von Antonio Gaudí. Foto: MaxOzerov/ iStock

Sobald das zentrale Element der Sagrada Familia fertiggestellt ist, wird sie das höchste Kirchengebäude der Welt sein. Foto: Vunav V/ iStock

Die Sagrada Familia liegt im Viertel Eixample (katalanisch für „Erweiterung“), das im 19. Jahrhundert mit Blick auf verschiedene Aspekte der Lebensqualität gebaut wurde, darunter Verkehrsfluss, Luftqualität und Sonnenlicht.

Nur einen kurzen Spaziergang entfernt liegt das Can Josep, eine gute Adresse zum Mittagessen. Dieses kleine, unprätentiöse Restaurant serviert frische, hausgemachte katalanische Spezialitäten wie Blutwurst und gebratene Anchovis (Sie werden es lieben).

Obwohl sie extrem belebt und überaus touristisch ist, sollten Sie sich einen Spaziergang auf der Rambla nicht entgehen lassen. In Barcelonas sauberen, sicheren und bequemen U-Bahnen sind Sie hervorragend unterwegs. Beginnen Sie Ihren Spaziergang ganz oben an der Rambla, am großen Plaça de Catalunya, an der fünf U-Bahn-Linien zusammentreffen.

Dies ist der Hauptplatz der Stadt, der die Altstadt mit dem Viertel Eixample verbindet. Der Platz ist mit Gärten und Statuen geschmückt und stets gut besucht. Er ist umgeben von den besten Einkaufsmöglichkeiten der Stadt. El Corte Inglés ist ein riesiges Kaufhaus, das sich über die gesamte Ostseite des Platzes erstreckt und auf ganzen neun Etagen ein einzigartiges Einkaufsparadies beherbergt.

Der Geruch von gegrillter Chorizo, brutzelnden Patatas Bravas und frischem Gebäck ist stets verlockend. Dazu der Blick in die historische Altstadt Barcelonas. Foto: Kirk Fisher/ iStock

Einheimische und Besucher treffen aufeinander, Künstler präsentieren sich, und die reichhaltige Geschichte und Kultur der Stadt werden auf den Straßen Barcelonas zum Leben erweckt. Foto: venakr/ iStock

Falls Sie Zeit haben, sollten Sie die nahe gelegenen labyrinthartigen Gassen des Gotischen Viertels erkunden. Auf der anderen Seite der Rambla ist La Boquería ein Muss. Dieser Markt ist einer der größten und sicherlich auch der berühmteste der Stadt.

Im Jahr 1217 kamen die ersten Händler an diesen Ort, um alles Erdenkliche zu verkaufen, von Fisch über Schwein bis hin zu Ziegenfleisch. Mit dem Bau des heutigen Gebäudes wurde 1840 begonnen und seitdem wurde die Markthalle mehrmals erweitert.

Heute ziehen Hunderte Stände eine Mischung aus Einheimischen und Touristen an, die hier alles finden, von frischen Produkten bis hin zu Jamón und regionalem Käse.

Feinschmecker können in einem der Restaurants vor Ort einen Happen zu sich nehmen und wer Lust und Energie hat, kann auch an einem kulinarischen Kurs in einer kleinen Kochschule teilnehmen.

Wunderschöne architektonische Details durchziehen die gesamte Stadt. Foto: Jacek_Sopotnicki/iStock

Eine Fülle an frischem regionalen Obst und Gemüse finden Sie auf den überdachten Märkten. Hier ein Stand auf dem Markt La Boquería. Foto: JolieSh/ iStock

Drei weitere Märkte

Obgleich La Boquería der berühmteste Markt ist, finden sich überall in der Stadt Märkte voller frischer Köstlichkeiten. Drei dieser Märkte sind in jedem Fall einen Besuch wert.

Sant Antoni
Dieses helle, schöne Metallgebäude, das einen ganzen Straßenblock einnimmt, öffnete erstmals 1882 seine Türen. Besuchen Sie es sonntags, wenn die Auswahl an Fisch, Obst, Gemüse und Fleisch durch Sammler ergänzt wird, die Second-Hand-Bücher und Briefmarken verkaufen.

Santa Caterina
Dieser Markt wurde 1845 erbaut, um die umliegenden Arbeiterviertel mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Eine kürzliche Renovierung fügte ein farbenfrohes wellenförmiges Dach hinzu. Heute finden Sie hier kleine Restaurants und Stände, die köstliche lokale Zutaten verkaufen.

La Concepció
Als einer von vielen zweckmäßig gebauten Märkten im Stadtteil Eixample bietet dieser Markt frische Lebensmittel und kulinarische Workshops in einem reizvollen Metallgebäude von 1888. Gartenfreunde kommen gerne wegen der großen Vielfalt an Pflanzen und Blumen hierher.

Anschließend setzen Sie Ihren Spaziergang entlang der Rambla in Richtung Meer fort. Die breite Fußgängerzone erstreckt sich über einen Kilometer vom Plaça de Catalunya bis hinunter zum Strand. Hier sehen Sie unzählige Straßenkünstler spielen, mimen und jonglieren.

Einheimische eilen zu Terminen. Die Touristen sind meist gebannt von dem Spektakel, das um sie herum stattfindet. Hier lohnt es sich, etwas mehr Zeit einzuplanen, um ein Eis zu essen und das Getümmel von einer Bank aus zu beobachten. Oder noch besser – ein kleiner Krug Sangría in einem Café im Freien.

Das Ende der Rambla haben Sie erreicht, wenn Sie das Denkmal von Christoph Kolumbus sehen, der seinen Arm in Richtung der Neuen Welt ausstreckt, direkt am Mittelmeer.

Mit einer Höhe von über 60 Metern bildet das Kolumbus-Denkmal auf dem Platz Portal de la Pau unübersehbar das Ende der Rambla. Foto: KavalenkavaVolha /iStock

Abends

Bekanntermaßen essen Spanier und Katalanen gerne spät – in vielen Fällen öffnen die Restaurants erst nach 21:00 Uhr. Aber das Lokal El Nacional hat den ganzen Tag über geöffnet und das kommt Ihnen gelegen, denn Sie haben später noch etwas vor.

Kommen Sie früh hierher, um etwas Zeit auf dem Passeig de Gràcia zu verbringen. Als Barcelona im späten 19. Jahrhundert mehr und mehr wuchs, baute die Stadt diesen breiten Boulevard, um ihren Reichtum zu präsentieren. Jedes Detail war wichtig und die besten Designer entwarfen nicht nur die Gebäude entlang des Boulevards, sondern auch die Straßenlaternen und Gehwegplatten.

Wohlhabende, elegante Paare gingen hier aus, um sich zu präsentieren, und Pferdekutschen fuhren den ganzen Boulevard entlang bis zum alten Dorf Gràcia. Heute gleicht dieser Stadtteil einem Freilichtmuseum und beherbergt einige der edelsten Läden der Stadt. Es ist ein hervorragender Ort für einen kleinen Spaziergang vor dem Abendessen.

Zahlreiche Bars und Restaurants laden zum Verweilen – auch am Abend bei angenehmer Temperatur. Foto: JackF / iStock

Casa Batlló wird während des katalanischen Sant-Jordi-Festivals mit Rosen geschmückt. St. Jordi (deutsch St. Georg) ist der Schutzpatron Barcelonas. Foto: Radu Simion/iStock

Traditionelle Paella mit Muscheln. Frische Sardinen, Calamares und Tintenfisch finden sich auf allen Speisekarten der Stadt. Foto: Larysa Lyundovska /iStock

Hier finden Sie auch das El Nacional. Allein die Inneneinrichtung ist einen Besuch wert: Alles ist aus Glas, Stahl und Chrom und weckt Erinnerungen an die 1920er- und 1930er-Jahre. Aber auch das Essen ist ausgezeichnet und lädt Sie dazu ein, Gerichte von der gesamten Iberischen Halbinsel zu probieren – nicht nur aus Spanien, sondern auch Portugal und Südfrankreich.

Im Inneren bieten vier Restaurants verschiedenste Gerichte an, von andalusischem Tintenfisch bis zu menorquinischem Hummereintopf. La Llotja bietet frischen Fisch, den Sie selbst aus der Auslage wählen und dann die Zubereitung wählen.

Die Köche braten, dämpfen oder grillen Ihren Fisch auf dem Holzkohlegrill. La Brasería hat ebenfalls einen Holzkohlegrill, ist aber auf Fleisch spezialisiert. Wenn Sie das Essen lieber zu sich kommen lassen möchten, ist das kein Problem.

Die Kellner bringen Tapas und Sie brauchen nur die Hand zu heben, um eine dieser kleinen Köstlichkeiten – ob heiß oder kalt – serviert zu bekommen. Üblicherweise stehen die Tapas in der Mitte des Tisches und jeder am Tisch greift zu. Das Lokal beherbergt darüber hinaus vier Bars, sodass Sie auch bei den Getränken eine beeindruckende Auswahl haben.

Wenn Sie schicke Abendgardorbe zur Hand haben, lassen Sie sich einen Besuch im El Liceu, Barcelonas beliebtestem Opernhaus, nicht entgehen. Offiziell ist es bekannt als Gran Teatre del Liceu (Großes Theater des Lyzeums) und war einst das größte Opernhaus Europas.

Das Programm ist vielfältig und reicht vom klassischen Ballett wie Schwanensee und Opern wie Madame Butterfly über Klassikkonzerte bis hin zu Jazzkonzerten. Egal, was gespielt wird: einen Abend hier werden Sie so schnell nicht vergessen. Es ist der perfekte Schlussakkord für Ihren facettenreichen Besuch in Barcelona.

Im El Liceu sind schon einige der berühmtesten Opernsänger der Welt aufgetreten, darunter Maria Callas, Luciano Pavarotti und Montserrat Caballé. Foto: Lluis Gene/AFP via Getty Images

Auch der Konzertsaal Palau de la Música Catalana ist in seiner Art einzigartig und einen Besuch wert. Er wurde zwischen 1905 und 1908 vom Architekten Lluís Domènech i Montaner erbaut. Foto: Berk Ozdemir/ iStock

 



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