Wirtschaftsweise warnt vor „explodierenden“ Rentenkosten

Veronika Grimm fordert Reformen bei Rente und Bürgergeld, um Deutschlands Sozialausgaben langfristig zu senken.
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In den steigenden Sozialausgaben sieht Grimm das größte Hemmnis, um die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu verbessern.Foto: Valerii Apetroaiei/iStock
Epoch Times2. Juli 2024

Angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen der Bundesregierung sieht die Wirtschaftsweise Veronika Grimm Kürzungsmöglichkeiten im Rentensystem und beim Bürgergeld.

„Ich sehe die Kürzungsmöglichkeiten vor allem mittel- und langfristig, weil es kurzfristig Leistungsansprüche gibt, die man nicht einfach aufheben kann“, sagte Grimm der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Ein Punkt sei, beim Rentensystem anzusetzen, „etwa durch die Kopplung des Rentenalters an die längere Lebenserwartung“, so die Ökonomin.

Rentenalter an Lebenserwartung koppeln

„Auch beim Bürgergeld gibt es Ansatzpunkte: Es muss Menschen vorbehalten sein, die in Not geraten und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können. Aber diejenigen, die leistungsfähig sind, sollten durch das Bürgergeld nicht vom Arbeiten abgehalten werden. Dafür braucht es etwa Sanktionen“, betonte Grimm.

In den steigenden Sozialausgaben sieht Grimm nach eigenen Angaben das größte Hemmnis, um die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu verbessern.

„Die größte Herausforderung sind die Sozialausgaben. Die Kosten der Rentenversicherung explodieren in den nächsten Jahren“, sagte sie.

Zwei Beitragszahler müssten heute einen Rentner finanzieren, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seien es noch sechs gewesen. Bald würden es nur noch eineinhalb sein. „Die Abgabenlast ist nicht mehr tragbar“, sagte die Ökonomin.

Das durchschnittliche Rentenalter sei zwar gestiegen, aber dennoch sei der Trend zum vorzeitigen Rentenbeginn nicht gestoppt.

„Die Rente mit 63, heute 64, erfreut sich größter Beliebtheit, und die Unternehmen schicken Ältere mit großzügigen Frühverrentungsprogrammen weiter viel zu früh in den Ruhestand“, so Grimm. (dts/red)

 



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