Joshua Wong bittet Bundesregierung um Unterstützung für Hongkong

Angesichts des rabiaten Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in Hongkong hat der bekannte Demokratie-Aktivist Joshua Wong die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. Sie müsse das Unrecht "beim Namen" nennen, sagte Wong zu "Bild".
Epoch Times3. Juli 2020

Angesichts des rabiaten Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in Hongkong hat der bekannte Demokratie-Aktivist Joshua Wong die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. „Ich bitte die deutsche Regierung: Schaut auf Hongkong, seht, was hier passiert und nennt das Unrecht beim Namen“, sagte Wong der „Bild“-Zeitung (Freitagsausgabe).

„Ich demonstriere weiterhin in der vordersten Reihe mit, die Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas ein, hunderte Demonstranten wurden verhaftet“, sagte Wong. Die Demokratie-Bewegung in Hongkong brauche die „Unterstützung Europas gerade jetzt“.

China hatte diese Woche ein Sicherheitsgesetz für die Hongkong beschlossen, das die Bürgerrechte in der Sonderverwaltungszone massiv einschränkt. Das Gesetz erlaubt den chinesischen Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten auf der Welt, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit bedrohen.

Die Polizei ging am Mittwoch – dem 23. Jahrestag der früheren britischen Kronkolonie an China – mit Wasserwerfern gegen tausende Demonstranten in Hongkong vor. Mehr als 370 Menschen wurden festgenommen, viele von ihnen wegen Verstößen gegen das neue Sicherheitsgesetz.

Wong war ein studentischer Anführer der sogenannten Regenschirm-Proteste im Jahr 2014

Wong war als studentischer Anführer der sogenannten Regenschirm-Proteste im Jahr 2014 bekannt geworden und hatte sich im vergangenen Jahr auch mit der Demokratie-Bewegung solidarisiert, die über Monate hinweg Massenproteste in Hongkong mobilisierte.

Die Demonstrationen richteten sich gegen den wachsenden Einfluss Pekings in der Finanzmetropole. Hongkong waren bei der Übergabe an China für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden, darunter Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Nun nach 23 Jahren ist das Versprechen von Peking gebrochen.

Wongs bekannter Mitstreiter Nathan Law hatte am Donnerstag seine Flucht aus Hongkong bekannt gegeben. Er habe die Stadt bereits verlassen und werde seinen Aktivismus vom Ausland aus fortsetzen, teilte Law in einer Botschaft an Journalisten mit.

Deutschland übernahm am 01. Juli die Ratspräsidentschaft der EU. Bis jetzt hat die Bundesregierung noch keine offizielle Stellungnahme wegen des Sicherheitsgesetzes für Hongkong bekanntgegeben. Kanada und Australia gaben bereits eine Reisewarnung für ihre Bürger, wenn sie nach Hongkong reisen wollen, bekannt. UK bietet Hongkonger Bürgern zusätzlichen Schutz an. (afp/er)



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