Wieder am Start: „Aquarius“ sammelt 25 Migranten vor der libyschen Küste ein
Zwei Monate nach dem Hafenverbot für die „Aquarius“ in Italien hat das NGO-Schiff nun erneut Menschen vor der libyschen Küste eingesammelt.
Das von den Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betriebene Schiff nahm die 25 Flüchtlinge und Migranten am Freitag von einem Holzboot auf, wie Ärzte ohne Grenzen in Berlin mitteilte. Die Rettungsaktion erfolgte demnach in internationalen Gewässern 26 Seemeilen vor der libyschen Küste.
„Glücklicherweise gibt es keine ernsten gesundheitlichen Probleme. Aber einige Menschen sind dehydriert und müde“, sagte der Arzt an Bord der „Aquarius“, David Beversluis. Das Team auf dem Schiff hat den Angaben zufolge alle zuständigen staatlichen Stellen über die Aktion informiert.
Die „Aquarius“ hatte ihre Mission im Mittelmeer erst am Mittwoch vergangener Woche wieder aufgenommen. Anfang Juni hatten Malta und Italien die „Aquarius“ mit 630 Migranten an Bord zurückgewiesen. Die Odyssee des Schiffs endete erst nach einer Woche im spanischen Hafen Valencia. SOS Méditerranée hat nach eigenen Angaben zusammen mit Ärzte ohne Grenzen seit 2016 mit der „Aquarius“ mehr als 29.300 Migranten aus Seenot gerettet und nach Europa gebracht.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten bei ihrem Gipfel Ende Juni eine Reihe von Beschlüssen zu einer Verschärfung der Migrationspolitik gefasst. Die neue Regierung in Italien, früher Hauptankunftsland von Mittelmeermigranten, will die Zahl der ankommenden Menschen auf Null zurückfahren.
Im Juni entschied der italienische Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei, dass Schiffe von NGOs mit Migranten an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen. Auch Malta verweigerte wiederholt die Einfahrt von Schiffen mit Migranten. (afp/so)
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