Washington: Demonstranten wollen in Nähe des Weißen Hauses „Autonome Zone des Schwarzen Hauses“ einrichten

Die Polizei stieß am Montagabend vor dem Weißen Haus mit Demonstranten zusammen, als diese versuchten, eine "Autonome Zone des Schwarzen Hauses" zu errichten – offensichtlich in Anlehnung an die "besetzte" Protestzone von Seattle, die Anfang des Monats eingerichtet worden war.
Titelbild
Black Lives Matter-Proteste am Weißen Haus in Washington am 22. Juni 2020.Foto: Tasos Katopodis/Getty Images

Hunderte von Demonstranten und Linksradikalen versammelten sich im Lafayette Park der US-Hauptstadt, um ein Gebiet mit Barrikaden zur Kennzeichnung einer neuen Autonomen Zone abzuriegeln. Andere versuchten gleichzeitig, eine Statue des ehemaligen US-Präsidenten Andrew Jackson zu stürzen, bevor sie von der Polizei zerstreut wurden. Es ist unklar, wie groß der Anteil der Demonstranten, die das Gebiet am Montag okkupierten, ist.

Die Randalierer verwüsteten die Säulen der historischen St. John’s Episcopal Church mit schwarzer Sprühfarbe, mit der die Buchstaben „BHAZ“ – ein Akronym für „Black House Autonomous Zone“ – geschrieben wurden. St. John’s Episcopal Church wird oft als Kirche der Präsidenten bezeichnet.

Die Kirche, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Lafayette Square steht, wurde bereits in der Nacht vor einem Besuch von Präsident Donald Trump mit Politikern am 1. Juni von Randalierern beschädigt. Ein dabei entstandenes Foto löste „eine nationale Debatte aus“.

Später errichtete die Polizei eine Sicherheitszone um die Randalierer der St. John’s Church herum, wie ein „Daily Caller“-Reporter vor Ort auf Video aufzeichnete.

Statue für Jackson, den siebten Präsidenten der Vereinigten Staaten

An dem Reiterstandbild des ehemaligen US-Präsidenten General Andrew Jackson hängen noch Seile und Ketten:

Das Reiterstandbild des ehemaligen US-Präsidenten General Andrew Jackson, nachdem Demonstranten am 22. Juni 2020 auf dem Lafayette-Platz vor dem Weißen Haus in Washington versucht hatten, es zu stürzen. Foto: Eris Baradat/AFP über Getty Images

Mitglieder der Presse wurden vom Geheimdienst angewiesen, das Gelände des Weißen Hauses sofort zu verlassen, da Chaos entstand, berichtete CNN.

Polizeibeamte rückten ein, um dabei zu helfen, Vandalen und umstehende Menschenmengen von der Statue zu entfernen und sie vom Lafayette Square zu vertreiben, berichtete WUSA-TV in Washington.

Die Statue stellt Jackson, den siebten Präsidenten der Vereinigten Staaten, auf einem sich aufbäumenden Pferd dar. Sie blieb auf ihrem Sockel, doch die Holzräder von vier nachgebildeten Kanonen an ihrer Basis wurden laut „The Washington Post“ beschädigt.

Trump gegen Vandalismus

In den frühen Morgenstunden des Dienstagmorgens begannen Gruppen von Demonstranten damit, Zelte entlang eines Blocks in der Washingtoner H Street aufzuschlagen, wie ein WTOP-FM-Reporter vor Ort berichtete. Gruppen von Demonstranten waren auf den Straßen und riefen „verteidigt die Polizei“, während andere auf Barrikaden saßen, die auf einer Seite der H Street & Vermont in der Nähe des Weißen Hauses errichtet worden waren.

Der Präsident verurteilte den Vandalismus gegen die Kirche am Montagabend und drohte mit langen Gefängnisstrafen für diejenigen, die historische Stätten ins Visier nehmen.

„Zahlreiche Menschen wurden in D.C. wegen des schändlichen Vandalismus der prächtigen Statue von Andrew Jackson im Lafayette Park sowie wegen der äußeren Verunstaltung der St. John’s Church auf der anderen Straßenseite verhaftet. 10 Jahre Gefängnis nach dem Veteran’s Memorial Preservation Act. Vorsicht!“ schrieb er in einem Twitter-Post.

Innenminister: „Wir werden uns nicht vor Anarchisten verbeugen“

Innenminister David Bernhardt, der am Montagabend vor Ort war, wiederholte Trumps Warnung auf Twitter am Montagabend, lobte die Strafverfolgungsbehörden und prangerte den versuchten Akt der Schändung durch „Anarchisten“ an.

„Ich habe gerade den Lafayette Square verlassen, wo heute Abend ein weiterer sogenannter ‚friedlicher Protest‘ zur Zerstörung führte“, schrieb er.

Lassen Sie mich eines klarstellen: Wir werden uns nicht vor Anarchisten verbeugen. Recht und Ordnung werden siegen, und der Gerechtigkeit wird Genüge getan werden.“

Mindestens zwei Personen wurden wegen versuchten Angriffs auf einen Polizeibeamten verhaftet.

Das alles kommt, nachdem der Bürgermeister von Seattle am Montag sagte, dass Polizisten die vor über zwei Wochen übernommenen Straßenblöcke der Stadt abreißen werden. Trump behauptete, diese würden von „Anarchisten“ betrieben.

Stadt will „Capitol Hill Occupied Protest“ beenden

Bürgermeisterin Jenny Durkan sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Gewalt von den Veränderungen ablenke, die tausende friedliche Demonstranten anstreben. Diese würden versuchen, gegen Rassenungerechtigkeit und Polizeibrutalität vorzugehen.

Sie sagte, die Stadt arbeite mit der Gemeinde zusammen, um die Zone des „Capitol Hill Occupied Protest“ (CHOP) zu beenden.

„Die kumulativen Auswirkungen der Versammlungen und Proteste sowie die nächtliche Atmosphäre und Gewalt haben zu immer schwierigeren Umständen für unsere Unternehmen und Bewohner geführt“, sagte Durkan. „Die Auswirkungen haben zugenommen und die Sicherheit hat abgenommen“.

Ein 17-Jähriger wurde am Sonntagabend am Rand der Zone innerhalb von weniger als 48 Stunden das zweite Schussopfer.

Fox News berichtet ebenfalls über die Demonstrationen am Weißen Haus:

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Originalartikel in Englisch: Protesters Attempt to Set Up ‘Black House Autonomous Zone’ Near White House (deutsche Übersetzung von nmc). Mimi Nguyen Ly und The Associated Press trugen zu diesem Bericht bei.



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