Verschleierung von Kindesmissbrauch: Australischer Premier fordert Papst zur Entlassung von Erzbischof auf
Australiens Premierminister Malcom Turnbull hat Papst Franziskus zur Entlassung des wegen Verschleierung von Kindesmissbrauchs verurteilten Erzbischofs von Adelaide aufgerufen. Erzbischof Philip Wilson hätte zurücktreten müssen, sagte Turnbull am Donnerstag. „Es ist an der Zeit, dass der Papst ihn entlässt.“
Ein Gericht hatte den 67-jährigen Wilson zu einem Jahr Hausarrest verurteilt, weil er in den 1970er Jahre die Taten eines pädophilen Priesters gedeckt hatte. Sein Motiv war demnach, die katholische Kirche in Australien zu schützen. Der Erzbischof hatte sein Amt während des Verfahrens ruhen lassen, Rücktrittsforderungen bislang allerdings abgelehnt.
Zur Begründung verwies Wilson auf die von ihm angestrebte Berufung gegen das Urteil. Daher müsse jetzt die „höchste Autorität“ der katholischen Kirche aktiv werden, sagte Turnbull vor einem Treffen mit Kirchenvertretern.
Auch die katholische Kirche in Australien war in den vergangenen Jahren von Enthüllungen über sexuellen Kindesmissbrauch und dessen systematische Verschleierung erschüttert worden. Eine nationale Untersuchungskommission, die 2012 auf massiven öffentlichen Druck hin eingeleitet wurde, sprach mit tausenden Opfern und zeichnete Vorwürfe gegen Kirchen, Waisenhäuser oder auch Jugendgruppen auf. (afp)
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