Vereinigte Arabische Emirate schieben ägyptischen Präsidentschaftskandidaten ab

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den ehemaligen ägyptischen Regierungschef Ahmed Schafik in seine Heimat abgeschoben. Dieser hatte zuvor erklärt, dieVAE hinderten ihn an der Ausreise.
Titelbild
Airport in Kairo.Foto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2017

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den ehemaligen ägyptischen Regierungschef Ahmed Schafik in seine Heimat abgeschoben. Schafik, der im kommenden Jahr bei der Präsidentschaftswahl in Ägypten antreten will, wurde nach Angaben einer Mitarbeiterin am Samstag von Vertretern der Emirate in seinem Haus abgeholt und in ein privates Flugzeug nach Kairo gesetzt.

Schafik hatte am Mittwoch kurz nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur gegen den amtierenden Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi erklärt, die Vereinigten Arabischen Emirate hinderten ihn an der Ausreise. Damit brachte er die Behörden des Landes, in dem er seit 2012 lebt, gegen sich auf. Schafiks Anwältin Dina Adly schrieb auf Facebook, ihr Mandant sei „festgenommen“ worden, um nach Ägypten geschickt zu werden.

Der pensionierte General Schafik hatte als letzter Ministerpräsident unter Staatschef Husni Mubarak gedient, der 2011 unter dem Eindruck der Massenproteste im Zuge des Arabischen Frühlings zurückgetreten war. Ein Jahr später unterlag er bei der ersten freien Präsidentschaftswahl in Ägypten dem Islamisten Mohammed Mursi, der 2013 vom Militär gestürzt wurde

Schafik setzte sich daraufhin in die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Ein Gericht in Kairo sprach ihn 2013 in Abwesenheit von Korruptionsvorwürfen frei.

Schafik war zur Last gelegt worden, im Jahr 1995 als ranghoher Luftverkehrsbeamter mehrere Grundstücke weit unter Marktwert an Mubaraks Söhne Alaa und Gamal verkauft zu haben. Der langjährige ägyptische Staatschef Mubarak und seine beiden Söhne wurden zu Haftstrafen wegen Korruption verurteilt.

Unter dem ehemaligen Armeegeneral und jetzigen Präsidenten al-Sisi wurde gegen hunderte Mursi-Anhänger die Todesstrafe verhängt. Kritiker werfen al-Sisi vor, noch autokratischer zu regieren als Mubarak. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion