USA: Whistleblower Philip Haney tot aufgefunden
Am Freitagvormittag (21.2.) ist der frühere Mitarbeiter und Whistleblower des US-Heimatschutzministeriums (DHS) in der Ära Obama, Philip Haney, etwa 40 Meilen östlich von Sacramento im Bundesstaat Kalifornien in einem Park&Ride-Bereich nahe dem Abzweig vom State Highway 16 zur 124 tot aufgefunden worden.
Der Fundort der Leiche lag damit weniger als drei Meilen von seinem angenommenen Wohnort entfernt. In ersten Berichten hatte es geheißen, Haney habe Selbstmord begangen. Ermittler erklärten allerdings gegenüber CBS, dass eine solche Einstufung seitens der Behörde noch nicht stattgefunden habe.
„Wir stehen derzeit erst in der Anfangsphase unserer Untersuchung und jedwede Schlussfolgerung bezüglich der Ursache und der Modalitäten des Todes von Herrn Haney wären außerordentlich voreilig und verfrüht“, erklärte der Beamte Gary Redman aus dem Sheriffsbüro. „Es wird keine Einschätzung geben, ehe nicht alle Beweise ausgewertet und analysiert sind.“ Die CBS-Lokalredaktion Sacramento berichtete darüber unter Berufung auf das Büro des Sheriffs von Amador County.
Haney bewahrte mehrere Unterlagen im Wohnmobil auf
Vielmehr haben die Behörden die Hilfe des FBI angefordert, um Dokumente, Anrufaufzeichnungen, einen Laptop, den man in Haneys Wohnmobil nahe dem Fundort entdeckt habe, zu untersuchen. Ausgewertet werden sollen auch das Wohnmobil selbst und eine Schusswaffe, die sich an der Stelle befunden habe, an der man den früheren Beamten auffand. Es sollen auch handschriftliche Aufzeichnungen ausgewertet werden, die im Wohnmobil aufbewahrt worden seien. Die Gerichtsmedizin von Sacramento soll zudem eine Autopsie des Leichnams durchführen.
Ermittler haben zudem Nachbarn in der Wohnmobilsiedlung befragt, in der Haney sich aufgehalten haben soll. Sie suchten nach möglichen Videokameras, die Auskunft über seine letzten Bewegungen vor dem Vorfall geben könnten, der zu seinem Ableben geführt hat.
Wie „Fox News“ unter Berufung auf eine erste Einschätzung des Sheriffsbüros von Amador County und des Gerichtsmediziners Martin A. Ryan schreibt, scheint „eine einzige, selbst zugefügte Schusswunde“ die Todesursache zu sein. Eine Schusswaffe soll sich in der Nähe des Leichnams und seines Wagens befunden haben.
Selbstmord auf diese Weise sehr unüblich
Bislang ist von einer „selbst zugefügten“ Schusswunde die Rede. Die bisher bekannt gewordenen Todesumstände wecken allerdings schnell Argwohn. Gerüchte und Theorien über eine mögliche Fremdeinwirkung kursieren.
So soll sich die tödliche Wunde im Brustkorb befunden haben, schreibt unter anderem die „Daily Mail“. Selbstmord durch Schuss in den Brustkorb ist jedoch eine verhältnismäßig selten auftretende Form des Freitods durch Schusswaffen. Einer Untersuchung des Internationalen Journals für Gerichtsmedizin kommt sie nur in 15 Prozent der ausgewerteten Fälle vor. Zudem soll sich Haney erst kürzlich verlobt haben.
Auch soll Haney, der bereits 2016 das Buch „See Something, Say Nothing“ auf den Markt gebracht hatte, im Begriff gewesen sein, demnächst einen Folgeband dazu auf den Markt zu bringen. Dies verriet er unter anderem dem „Washington Examiner“.
Die bekannte „Fox News“-Moderatorin Sara A. Carter deutete auf Twitter bereits an, dass sie nicht von einem Selbstmord ausgehe. Sie schrieb:
Jemand, den ich stets tief respektiert und zu meinen Freunden gezählt habe, Phil Haney, ein Whistleblower des DHS während der Regierungszeit Obamas, wurde offenbar im Süden Kaliforniens getötet. Betet für die Familie und betet, dass sie die Person finden, die ihn ermordet hat.“
Allerdings hat Carter diesen Tweet mittlerweile wieder entfernt – offenbar vor dem Hintergrund des frühen Stadiums der Ermittlungen.
Whistleblower: „Obama ließ aus Gründen politischer Korrektheit Dokumente löschen“
Haney galt als früher und vehementer Kritiker der Regierung Obama. Er warf dieser insbesondere vor, die Gefahr des radikal-islamischen Terrorismus nicht ernst genug zu nehmen und aus Gründen der Political Correctness erforderliche Schritte zu dessen Bekämpfung zu unterlassen.
Im Jahr 2016 sagte er vor dem Justizausschuss des US-Senates aus, dass das Heimatschutzministerium die Vernichtung mehrerer hundert Dokumente angeordnet habe, die Personen betroffen hätten mit Verbindungen zu islamistischen Terrorgruppen. Wären sie beibehalten worden, so Haney vor dem Senat, hätten mehrere Terrorattentate in den USA verhindert werden können. In „The Hill“ schrieb er damals:
Es ist plausibel, anzunehmen, dass einer oder mehrere darauffolgende Terrorakte auf amerikanischem Boden verhindert werden hätten können, wäre es mehr Experten auf diesem Gebiet im Jahr 2009 erlaubt gewesen, ihre Arbeit zu machen.“
Unter anderem spielte er dabei auf den 23-jährigen Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab an, der am Weihnachtstag desselben Jahres in der Absicht, die Maschine zusammen mit 290 Passagieren in die Luft zu sprengen, mit Sprengstoff in der Unterwäsche einen Flug aus den Niederlanden nach Detroit bestieg. Nur durch Zufall versagte der Sprengstoff die Funktion und die Passagiere konnten ihn überwältigen.
Das DHS wäre auch in der Lage gewesen, Anschläge wie jenen in San Bernardino 2015 oder Orlando 2016 zu verhindern, wären Antiterrorexperten nicht aus Gründen politisch korrekter Rücksichtnahme die Hände gebunden gewesen, behauptete der frühere Beamte.
Ehemaliger Minister bestreitet die Darstellungen von Haney
Vom texanischen Senator Ted Cruz befragt, bestritt der damalige Heimatschutzminister Jeh Johnson, dass, wie Haney behauptet hatte, mehr als 800 Dokumente gelöscht worden seien. Johnson bestritt, überhaupt zu wissen, um wen es sich bei Haney überhaupt handelte und erklärte, er wäre nicht in der Lage, ihn zu identifizieren, beträte er den Raum, in dem gerade die Anhörung stattfände.
Haney studierte arabische Kultur und Sprache, während er als Wissenschaftler im Nahen Osten arbeitete. Er galt als Experte für islamische Theologie und die globale Strategie und Taktiken des politischen Islam. Im Jahr 2002 war er Mitgründer der Grenzschutzbehörde CBP. Im Jahr 2015 trat er in den Ruhestand.
Am Mittwoch der Vorwoche soll Haney als vermisst gemeldet worden sein. Bis zu seinem Auffinden am Freitag ist er offenbar nicht mehr gesehen worden.
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