Ultimatum bis 20. August: Istanbul will syrische Flüchtlinge ohne gültige Papiere aus der Stadt deportieren
Die türkische Regierung hat allen Syrern in Istanbul ohne gültige Papiere eine Frist bis zum 20. August gesetzt, um die Bosporus-Metropole zu verlassen. Bis dahin müssten Syrer, die in anderen türkischen Provinzen registriert seien, dorthin zurückkehren, teilte das Istanbuler Gouverneursamt am Montag mit. Wer anschließend noch in Istanbul sei, werde in die entsprechende Provinz zurückgeschickt. Syrer ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung in der Türkei würden nach Syrien deportiert.
Unter Syrern sorgte die neue Kampagne für große Unruhe. Laut dem Gouverneursamt sind in der Provinz Istanbul derzeit knapp 547.500 Syrer mit einem temporären Schutzstatus registriert.
Eine Registrierung in Istanbul ist laut dem Gouverneursamt nicht mehr möglich. In den vergangenen Tagen verstärkten die Sicherheitskräfte die Personalkontrollen in den Metrostationen, den Busbahnhöfen und in Vierteln, in denen viele Syrer leben.
Ein Dachverband syrischer Vereine klagte, in der vergangenen Woche seien mehr als 600 Syrer aus Istanbul nach Syrien deportiert worden. Die meisten von ihnen hätten einen temporären Schutzstatus in anderen türkischen Provinzen gehabt, sagte der Präsident des Forums der syrischen Vereine, Mahdi Daud, der Nachrichtenagentur AFP. Diese Deportationen verstießen gegen die Anweisungen des Innenministeriums, kritisierte er.
Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 rund 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Während die Türken die Syrer zu Beginn zumeist mit offenen Armen aufnahmen, sorgt ihre Präsenz inzwischen für Unmut und Spannungen.
Laut einer Studie der Kadir Has Universität in Istanbul sind inzwischen 67,7 Prozent der Türken unzufrieden über die Präsenz der Syrer. (afp)
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