Trump sendet 750 Soldaten in den Nahen Osten: „Das ist keine Warnung, es ist eine Drohung“

Die USA entsenden nach dem Angriff auf ihre Botschaft in Bagdad rund 750 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Verteidigungsminister Mark Esper bezeichnete dies als "Vorsichtsmaßnahme". US-Präsident Donald Trump sagte, er rechne trotz der jüngsten Eskalation nicht mit einem Krieg mit dem Iran.
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Symbolbild.Foto: THOMAS WATKINS/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Januar 2020

Die USA entsenden nach dem Angriff auf ihre Botschaft in Bagdad rund 750 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Verteidigungsminister Mark Esper bezeichnete am Dienstag die „unverzüglichen“ Entsendungen als „Vorsichtsmaßnahme“ zum Schutz von US-Personal und -Einrichtungen in der Region.

Tausende über US-Luftangriffe gegen pro-iranische Kämpfer im Irak aufgebrachte Demonstranten  hatten das US-Botschaftsgelände gestürmt.

US-Präsident Donald Trump machte den Iran für diese Attacke verantwortlich und drohte mit Vergeltungsmaßnahmen. Allerdings sagte er auch, dass er nicht mit einem Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran rechne.

„Ich sehe nicht, dass dies passieren wird“, sagte Trump auf eine entsprechende Reporterfrage in seinem Luxusresort Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. „Ich mag den Frieden“, fügte der Präsident hinzu.

Nur wenige Stunden zuvor hatte Trump gedroht, dass Teheran für mögliche Verluste von Menschenleben oder entstandene Schäden in den US-Einrichtungen „vollständig zur Verantwortung gezogen“ werde.

„Sie werden einen sehr hohen Preis zahlen! Dies ist keine Warnung, es ist eine Drohung“, schrieb der US-Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter an die Adresse Teherans. „Frohes Neues Jahr!“ fügte er hinzu.

Die iranische Regierung wies eine Verantwortung für den Angriff auf die Botschaft zurück. Durch seine jüngsten Luftangriffe im Irak trügen die USA selber die Schuld an der Attacke auf ihre Botschaft. Es sei eine „überraschende Dreistigkeit“, dem Iran dafür die Schuld zuzuweisen, sagte der iranische Außenamtssprecher Abbas Musawi.

Pentagonchef Esper sagte, mit den zusätzlichen Truppenverlegungen werde auf einen Anstieg der „Bedrohungsgrade“ für US-Personal und -Einrichtungen reagiert.

Nach Angaben eines hochrangigen US-Regierungsmitarbeiter wurden bereits rund 500 US-Soldaten nach Kuwait entsandt. Sie würden „sehr wahrscheinlich“ anschließend weiter in den benachbarten Irak verlegt, sagte der Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.

US-Außenminister Mike Pompeo machte konkret zwei „Terroristen“ dafür verantwortlich, den Angriff auf die Botschaft organisiert zu haben.

Sie seien dabei von zwei mit dem Iran verbündeten US-Gegnern unterstützt worden. Auf Twitter veröffentlichte Pompeo Fotos der vier von ihm verdächtigten Männer, die sie außerhalb der Botschaft in Bagdad zeigen sollen.

Bei einem der von Pompeo genannten „Terroristen“ handelt es sich um Abu Mahdi al-Muhandis, der als die Nummer zwei der pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Miliz gilt.

Hunderte Kämpfer und Anhänger der Miliz hatten beim Sturm auf die US-Botschaft das Tor in der Außenwand des Botschaftsgeländes durchbrochen.

Die Hasched-al-Schaabi-Miliz umfasst im Irak auch die Hisbollah-Brigaden, die am Sonntag von den USA aus der Luft angegriffen worden waren. Dabei wurden 25 Kämpfer und Kommandeure getötet.

Beim Sturm auf die US-Botschaft riefen die Demonstranten „Tod Amerika“ und forderten den Abzug der US-Truppen aus dem Irak. Sie warfen Steine, zerschmetterten Fenster, verbrannten US-Flaggen und rissen Überwachungskameras aus den Wänden.

US-Sicherheitskräfte auf dem Gelände feuerten Schüsse, Tränengas und Blendgranaten ab, um die Demonstranten zu vertreiben. Nach Angaben der Hasched-al-Schaabi-Miliz wurden 62 Menschen verletzt. Verletzte innerhalb der US-Botschaft gab es nach US-Regierungsangaben nicht.

Die USA entsandten daraufhin ein Sondereinsatzteam der Marineinfanterie, um den Schutz der Botschaft und des dortigen Personals zu verstärken. Hubschrauber mit Marineinfanteristen landete einige Stunden nach dem Angriff auf dem Botschaftsgelände.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ein Teil der Demonstranten bereits von dem Gelände zurückgezogen. Mehrere hundert Menschen harrten dort aber aus.

Pläne zur Evakuierung der US-Botschaft gab es jedoch nicht, wie US-Regierungsmitarbeiter sagten. Botschafter Matthew Tueller, der sich im Urlaub befunden hatte, befand sich nach diesen Angaben auf dem Weg zurück zu der Botschaft. (afp)

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