Trump entlässt Priebus: Neuer Stabschef im Weißen Haus wird John Kelly
US-Präsident Donald Trump besetzte einen Schlüsselposten in der Regierungszentrale neu. Trumps bisheriger Stabschef Reince Priebus verliert seinen Posten, neuer Stabschef wird der bisherige Heimatschutzminister John Kelly, wie Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt gab.
Ex-General Kelly habe als Minister einen „spektakulären Job gemacht“ und sei „ein wahrer Star meiner Regierung“, erklärte Trump.
I am pleased to inform you that I have just named General/Secretary John F Kelly as White House Chief of Staff. He is a Great American….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 28, 2017
…and a Great Leader. John has also done a spectacular job at Homeland Security. He has been a true star of my Administration
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 28, 2017
Priebus – Leaker des Weißen Hauses?
Priebus war vor seiner Ernennung zum Stabschef lange Jahre Vorsitzender der republikanischen Partei und galt als Vertreter des Partei-Establishments im Weißen Haus.
Zuletzt geriet er zunehmend in Bedrängnis. Kritiker wiesen ihm eine Mitschuld an dem wenig effektiven Regierungsmanagement zu. In Trumps Umkreis wurde Priebus zudem verdächtigt, interne Informationen an Medien durchgestochen und der Regierung dadurch geschadet zu haben.
Trumps neuer Kommunikationschef Anthony Scaramucci hatte diese Anschuldigung am Donnerstagabend in einem Gespräch mit einem Journalisten öffentlich erhoben. Zudem hatte er Priebus als „verdammt paranoiden Schizophrenen“ geschmäht.
Trump: „Ich bin stolz auf Priebus“
Trump griff diese Kritik bei Bekanntgabe der Personalie aber nicht auf. Er danke Priebus für „seinen Dienst und sein Engagement“, schrieb der Präsident. Er fügte hinzu: „Ich bin stolz auf ihn.“
I would like to thank Reince Priebus for his service and dedication to his country. We accomplished a lot together and I am proud of him!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 28, 2017
Kelly: „Souveränität an unseren Grenzen zurückzuholen“
Der bisherige Heimatzschutzminister Kelly gilt in Trumps Kabinett als Hardliner. Der kriegserfahrene General tritt für eine Absicherung der US-Außengrenzen ein.
Das Volk habe dafür gestimmt, „den Terrorismus zu stoppen, die Souveränität an unseren Grenzen zurückzuholen und der politischen Korrektheit ein Ende zu bereiten, die zu lang unsere Vorgehensweise bei der nationalen Sicherheit diktiert hat“. Das erklärte er nach seiner Nominierung für den Heimatzschutzposten Ende vergangenen Jahres.
Kelly im Irak-Krieg zum General befördert
Mehr als vier Jahrzehnte lang diente der aus der Ostküstenmetropole Boston stammende Kelly in der Marineinfanterie.
Während der US-geführten Invasion im Irak im Jahr 2003 kommandierte er Truppen, die in heftige Kämpfe verwickelt waren – während dieses Einsatzes wurde er zum General befördert. Kelly kehrte später noch zwei Mal zu Einsätzen in den Irak zurück. (afp/as)
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