Tödliche Schüsse auf weiteren Afroamerikaner: Erneute Unruhen mit Brandstiftung – Polizei veröffentlicht Videos
Am Freitagabend wurde bei einem Polizeieinsatz vor einem Schnellrestaurant der 27-jährige R. Brooks in Atlanta von einem Beamten angeschossen. Die Beamten waren nach Angaben des Kriminalamts von Georgia (GBI) gerufen worden, weil der offenbar angetrunkene Brooks in seinem Auto eingeschlafen war und die Einfahrt zu dem Restaurant blockiert hatte.
Die herbeigerufenen Polizisten hätten einen Alkoholtest bei Brooks vorgenommen und dann versucht, den 27-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen.
Aufnahmen der Sicherheitskamera zeigen laut GBI, dass sich Brooks seiner Festnahme widersetzte und den Beamten einen Elektroschocker abnahm. Dann flüchtete der junge Mann den Angaben zufolge.
Im Laufe der Verfolgungsjagd hat Brooks den Elektroschocker auf einen der Beamten gerichtet, woraufhin dieser auf Brooks drei Schüsse abgab. Brooks sei in ein Krankenhaus gebracht worden, dort jedoch seinen Verletzungen erlegen, heißt es in dem Bericht der Behörde. Einer der an dem Einsatz beteiligten Polizisten wurde verletzt.
Ich glaube nicht, dass dies eine gerechtfertigte Anwendung tödlichen Waffe war, und habe die sofortige Kündigung des Beamten gefordert“, sagte Bottoms auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag.
Demonstranten setzten das betroffene Schnellrestaurant in Brand
Brooks‘ Tod führte in Atlanta zu erneuten Protesten gegen Polizeigewalt. In der Nähe des Schauplatzes der Schießerei begannen am Samstag Straßenproteste, bei denen mehr als 100 Personen forderten, dass die Beamten in dem Fall strafrechtlich angeklagt werden.
Örtlichen Medienberichten zufolge blockierten Demonstranten am Samstagabend (Ortszeit) eine Autobahn und setzten das Schnellrestaurant in Brand, vor dem sich der tödliche Vorfall am Freitag ereignet hatte.
Bereits in den vergangenen Wochen waren in der Südstaaten-Metropole zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis zu demonstrieren.
Shields wünsche sich, dass Atlanta ein „Vorbild für jene sinnvollen Reformen“ sei, die es in den USA landesweit geben sollte. Die Polizeichefin sei mehr als 20 Jahre im Dienst gewesen.
Der Bezirksstaatsanwalt von Fulton County, Paul Howard Jr., sagte in einer per E-Mail gesendeten Erklärung, dass sein Büro ‚bereits eine intensive, unabhängige Untersuchung des Vorfalls eingeleitet hat‘, während es auf die Ergebnisse des Georgia Bureau of Investigation wartet.
Laut Bottoms wurde Shields im Dezember 2016 zur Polizeichefin ernannt und wird durch den stellvertretenden Chef Rodney Bryant ersetzt, einen dunkelhäutigen Mann, der als Interimschef fungieren wird. (afp/er)
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