Stalin ließ über 20 Millionen Menschen ermorden: Rund 200 Moskauer gedenken Opfer des Roten-Terrors
Etwa 200 Menschen haben in Moskau der Opfer des stalinistischen Terrors in den 1930er Jahren gedacht. In einem Park vor Stalins ehemaliger Geheimdienstzentrale lasen sie am Samstagnachmittag nacheinander die Namen der Opfer von Erschießungskommandos in den Jahren 1937 und 1938 vor.
Organisiert wurde die Gedenkfeier von der Menschenrechtsorganisation Memorial, die sich unter anderem der historischen Aufarbeitung der Repressionen in der Sowjetära widmet.
Die Namensliste umfasste Opfer im Alter von 19 bis 80 Jahren, darunter Russen, Juden, Tartaren, Polen, Soldaten und Zivilisten, Priester, Arbeiter und Ingenieure, eine Nonne, Straßenbahnfahrer, Bäcker oder auch Beamte.
Viele Teilnehmer der Veranstaltung fügten noch Angehörige hinzu, nachdem sie die Namen auf der Liste vorgelesen hatten: „Und mein Vater, erschossen 1938“ oder „Und mein Großvater, im Lager verhungert“. Nicht wenigen trieb die Erinnerung Tränen in die Augen. „Viele aus meiner Familie wurden erschossen, und meine Großmutter verbrachte Jahre in den Lagern“, erzählte der 36-jährige Restaurator Nikolai Borissow.
1991 hatte der damalige Präsident Boris Jelzin den 30. Oktober zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Stalinismus bestimmt. Der stalinistischen Säuberungskampagne, die 1937 und 1938 ihren Höhepunkt erreichte, fielen rund 20 Millionen Menschen zum Opfer – durch Massenerschießungen, in den Gulags, durch Deportationen und die Massen-Hungersnot vor allem in der Ukraine. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion