Skandal um sexuelle Übergriffe bei Oxfam weitet sich aus

Eine "Kultur sexuellen Missbrauchs", es gab auch "unangemessenes Verhalten gegenüber Kindern": Neue Berichte über sexuelle Übergriffe im Südsudan bringen den Chef von Oxfam, Mark Goldring, in Erklärungsnot.
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Zwischen 11 und 14 Prozent der 120 Oxfam-Mitarbeiter in drei Ländern berichteten, sie hätten sexuelle Übergriffe beobachtet oder am eigenen Leib erlebt.Foto: Oli Scarff/Getty Images
Epoch Times13. Februar 2018

Neue Berichte über sexuelle Übergriffe haben den Chef der britischen Entwicklungsorganisation Oxfam, Mark Goldring, am Dienstag in Erklärungsnot gebracht. Oxfam-Mitarbeiterin Helen Evans warf leitenden Mitarbeitern der Hilfsorganisation vor, nicht auf eine Umfrage reagiert zu haben, die eine „Kultur sexuellen Missbrauchs“ in einigen Oxfam-Büros aufgedeckt hatte.

Zusätzlich zu den Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe im Tschad und in Haiti wurden darin auch Fälle im Südsudan genannt.

Die Studie wurde zwischen 2012 und 2015 erstellt und wertete die Antworten von 120 Oxfam-Mitarbeitern in drei Ländern aus. Zwischen elf und 14 Prozent der Befragten berichteten, sie hätten sexuelle Übergriffe beobachtet oder am eigenen Leib erlebt.

Im Südsudan berichteten sieben Prozent der Befragten von Vergewaltigungen oder versuchten Vergewaltigungen, an denen Mitarbeiter beteiligt gewesen seien. Evans sagte im Sender Channel 4 News, Oxfam-Chef Goldring habe ihr gesagt, dass Gespräche über den Bericht zu nichts führen würden. Evans berichtete außerdem über sieben Fälle von „unangemessenem Verhalten gegenüber Kindern“ in Oxfam-Läden in den Jahren 2013 und 2014.

Oxfam wird seit Tagen von einem Skandal um Sexorgien mit Prostituierten in Haiti und dem Tschad erschüttert. Am Montag trat die Vizechefin Penny Lawrence zurück. Haitis Staatschef Jovenel Moise schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, es gebe „nichts Würdeloseres und Unehrlicheres“ als Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die „bedürftige Menschen“ ausnutzten.

Die Enthüllungen haben Empörung in Großbritannien ausgelöst, dessen Regierung Oxfam im vergangenen Jahr mit umgerechnet 35,7 Millionen Euro unterstützte. Nach einer internen Untersuchung wurden bereits einige Oxfam-Mitarbeiter entlassen. (afp)



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