Schweiz: Fragwürdige Rassismus-Studie spricht von massiver Diskriminierung Schwarzer – Beweise fehlen
Schwarze werden laut einer Schweizer Studie enorm diskriminiert. Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben Forscher der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und der Universität Basel im Auftrag der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) einige Fakten zusammengetragen, die das belegen sollen.
Allerdings fehlen der Studie schlagkräftige Beweise, schreibt die „Basler Zeitung“.
Betroffene hätten immer wieder auf die Diskriminierungen aufmerksam gemacht, deswegen habe die EKR den Rassismus gegen Schwarze zum Thema gemacht. So erklärte EKR-Vizepräsidentin Gülcan Akkya die Initiative zur Untersuchung. „Menschen mit dunkler Hautfarbe sind mit struktureller Diskriminierung, Alltagsrassismus und Stigmatisierung in den verschiedensten Lebensbereichen konfrontiert“, sagte sie.
Dünne Faktenlage
43.000 Franken wurden investiert, um ein Phänomen zu untersuchen, dass nur auf dünner Faktenlage basiert, und das würden laut dem Basler Blatt die Autoren sogar selbst einräumen.
Wie die Basler Zeitung weiter schreibt, kämen die Forscher trotz allem zu dem Schluss, „dass Schwarze auf dem Arbeitsmarkt, beim Wohnen, im öffentlichen Verkehr, in den Medien, von Polizei und Justiz – also faktisch überall – diskriminiert werden. Schwarzen Menschen afrikanischer Herkunft würden Eigenschaften wie Dümmlichkeit, Trieb- und Lasterhaftigkeit, Faulheit oder Gewalttätigkeit und Kriminalität zugeschrieben. Sie würden zudem mit fehlender Hygiene, Krankheit und Ansteckungsgefahr in Verbindung gebracht und als Bedienstete angesprochen“.
Ursprung des Rassismus gegen Schwarze seien laut den Forschern Kolonialismus und Sklaverei. Sie betonten zwar, die Schweiz sei nie im Besitz von Kolonialterritorien gewesen. „Jedoch hat sie ökonomisch und politisch vom Kolonialismus in Afrika und dem (…) Sklavenhandel profitiert,“ zitiert das Blatt die Autoren der Studie. Diese Verflechtung und ihre Folgen sei laut den Autoren bis heute nicht aufgearbeitet worden, und würden keinen Zweifel daran lassen, dass dies nachzuholen sei.
Für die Studie hätten die Forscher 115 Rechtsfälle analysiert, die es seit der Einführung der Rassismusstrafnorm 1995 gegeben habe. Zudem habe man 201 Beratungsfälle und Berichte, ältere Studien und wissenschaftliche Publikationen zu Rate gezogen. Hinzu kämen Einschätzungen zur Häufigkeit von Rassismus gegenüber der schwarzen Bevölkerung, die von Integrationsfachstellen und Interessenorganisationen abgegeben wurden, schreibt das Basler Blatt.
Rassismus gegen Schwarze in Wirklichkeit rückläufig
Einige Grafiken in der Studie sollen den Aussagen der Forscher allerdings widersprechen, wie das Blatt weiter schreibt. „2008 war mit 18 Übergriffen gegen Schwarze (von insgesamt 100 rassistischen Überfällen allgemein) das Spitzenjahr in punkto Rassismus gegen Schwarze. Seitdem hätten die Fälle abgenommen, letztes Jahr waren es noch fünf.
Eine besondere Analyse hätte dabei auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt verdient, schreibt das Basler Blatt, doch auch hier liefere die Studie vor allem Einschätzungen und Befindlichkeiten. Bazonline schreibt: „Aussagekräftige Kriterien wie Bildungsstand, Qualifikationen und Aufenthaltsdauer der Betroffenen in der Schweiz wurden von den Forschern nicht untersucht. Auf Anfrage wollte sich Co-Autor Tarek Naguib nicht dazu äussern.“
Die dünne Faktenlage störe allerdings niemanden, stellt die Basler Zeitung fest und zitiert abschließend noch einmal Gülcan Akkaya:
Die Studie unterstreicht – im Kontext anderer Forschungsergebnissen der letzten Jahre – den aktuellen Handlungsbedarf in der Bekämpfung der rassistischen Diskriminierung gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe.“
Das EKR habe aus diesem Grund Empfehlungen an die Adresse von Staat und Gesellschaft formuliert, heißt es, man rege sogar zu Folgestudien und -projekten an.
UN prangert Rassismus in Deutschland an
Eine Arbeitsgruppe der UN hatte Deutschland bereist Anfang des Jahres eine Diskriminierung Schwarzer vorgeworfen. Die Gruppe reiste auf Einladung der Bundesregierung durch Deutschland um die menschenrechtliche Lage von Afrikanern aufzuzeigen. Dazu trafen sie Mitarbeiter staatlicher Organisationen und NGO’s, sowie Vertreter afrikanischer Communities.
Die drei Experten hatten damals festgestellt, dass in Deutschland ein „institutioneller Rassismus“existiere, bei dem man nicht mehr von „Einzelfällen“ sprechen könne.
Es sei eine große Belastung, dass Menschen afrikanischer Herkunft immer wieder neu erklären müssten, weshalb sie in Deutschland lebten und ob sie hier bleiben wollten, sagte ISD-Vorstandsmitglied Tahir Della.
Siehe auch:
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(mcd)
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