Russland und die USA kündigen neue Gespräche über atomare Abrüstung an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat neue Gespräche mit den USA zur atomaren Abrüstung angekündigt. „Wir haben unsere jeweiligen Außenminister beauftragt, Unterredungen zu diesem Thema zu beginnen“, sagte Putin am Samstag am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka.
Es sei jedoch nicht gesichert, dass dies zu einer Ausweitung des sogenannten Start-III-Abkommens für atomare Abrüstung führen werde. Auch einen Zeitplan nannte Putin nicht.
Start-III bezeichnet ein angestrebtes Abkommen zwischen den Atommächten USA und Russland, das nie abgeschlossen wurde. Die Verhandlungen waren vor Jahren gescheitert. Washington und Moskau hätten sich darin dazu verpflichtet, die Zahl ihrer verfügbaren Atomwaffen zu reduzieren.
Ein aktueller Vertrag der beiden Länder, demzufolge die Zahl atomarer Sprengköpfe in den jeweiligen Arsenalen deutlich unter dem Niveau aus Zeiten des Kalten Krieges liegen muss, wurde 2010 geschlossen, läuft jedoch im Jahr 2021 aus.
Beide Länder sehen sich den Bestimmungen des INF-Abrüstungsvertrags, der ein Verbot atomarer Mittelstreckenraketen festgeschrieben hatte, nicht mehr verpflichtet. US-Präsident Donald Trump hatte Russland Verstöße gegen den Vertrag vorgeworfen und ihn im Februar aufgekündigt. Auch Russland stieg daraufhin aus dem Abkommen aus.
13 865 Atomwaffen weltweit
Insgesamt gab es im Januar 2019 schätzungsweise 13 865 Atomwaffen auf der Welt, wie aus dem Sipri-Jahresbericht 2019 hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren es demnach etwa 14 465 gewesen. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges Mitte der 1980er Jahre gab es einst etwa 70 000 Atomsprengköpfe auf dem Planeten.
Über 90 Prozent von ihnen befinden sich heute laut Sipri im Besitz der USA und Russlands. Die beiden Länder verfügen den Schätzungen zufolge über 6185 beziehungsweise 6500 Atomsprengköpfe.
Aber auch die weiteren drei UN-Vetomächte Großbritannien (200), Frankreich (300) und China (290) sowie Israel (80-90) und die in einen internen Konflikt verstrickten Staaten Indien (130-140) und Pakistan (150-160) verfügen über solche Waffen. Indien, Pakistan und auch China hätten ihre Arsenale in den vergangenen Jahren schrittweise ausgebaut, so Kile.
Die Zahl der Atomwaffen im Besitz von Nordkorea schätzen die Friedensforscher auf 20 bis 30 – nach 10 bis 20 ein Jahr zuvor. Lediglich Atomsprengköpfe der USA, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs gelten teilweise als sofort einsatzbereit. (afp/dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion