5 Jahre nach dem Krim-Referendum – Auf der Krim und in Moskau wird gefeiert
Fünf Jahre nach dem Krim-Referendum über eine Vereinigung mit Russland haben Menschen in Moskau und auf der Schwarzmeer-Halbinsel ihr Zusammenwachsen gefeiert.
Die russische Hauptstadt verzichtete zum Jahrestag auf demonstrative patriotische Feiern, wie die Organisatoren schon vorab mitgeteilt hatten. Nach fünf Jahren sei es nun an der Zeit, von politisierten Feiern zu einem normalen Fest überzugehen. Das Referendum am 16. März 2014 sei die Antwort gewesen auf den gewaltsamen Machtwechsel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, schrieb der Chef der Krim-Republik, Sergej Aksjonow, am Samstag bei Facebook.
„In fünf Jahren hat unsere Republik eine große Wegstrecke zurückgelegt von Degradierung und Niedergang zur Erneuerung und Wiedergeburt“, teilte er mit. Als Beispiele nannte er den neuen Flughafen in Simferopol, die Krim-Brücke zum russischen Festland und die neuen Elektrizitätswerke.
Aksjonow, der auch das Foto einer eigens auf die Krim gebrachten riesigen Russland-Flagge veröffentlichte, räumte ein, dass es noch viele Probleme gebe. Aber die Bevölkerung der Krim stehe dazu, dass sie damals ihren Weg gegen eine „wilde Ukrainisierung“ selbstbestimmt gegangen sei.
„Diese Ereignisse, die den Gang der nationalen und der internationalen Geschichte verändert haben, sind Symbole unserer Freiheit und unserer Einheit geworden“, schrieb er. Und sie seien Symbole für die „Wiederauferstehung Russlands als große Weltmacht“. Nach Angaben der ukrainischen Behörden nahmen auch zehn namentlich nicht genannte Gäste aus Deutschland an den Feierlichkeiten teil sowie eine politische Delegation aus Frankreich.
Die Stadt Moskau organisierte ein dreitägiges Fest, das am Samstag begann und bis Montag an 13 Plätzen Veranstaltungen mit Traditionen, Musik und kulinarischen Spezialitäten der Krim bietet.
An diesem Montag jährt sich zum fünften Mal die Vertragsunterzeichnung, mit der Russland und die Krim ihre Vereinigung besiegelten. Noch ist unklar, ob und wann Kremlchef Wladimir Putin die Krim besucht. Völkerrechtlich gehört die Krim weiter zur Ukraine, die Russland eine verbrecherische Besetzung ihres Staatsgebiets vorwirft.
Die EU, die USA und Kanada haben wegen der Annexion Sanktionen gegen Russland verhängt. Wegen Russlands Politik in der Region waren die Sanktionen am Freitag noch einmal erweitert worden. Das russische Außenministerium kündigte eine Antwort auf die Strafmaßnahmen an, ohne zunächst Details zu nennen. Russland hatte immer wieder betont, dass der Sanktionsdruck politisch folgenlos bleibe und die Krim-Frage geschlossen sei. Der wirtschaftliche Schaden der Sanktionen geht in die Milliarden.
In Simferopol sagte der stellvertretende Vorsitzende des Krim-Parlaments, Efim Fiks, am Samstag der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge, dass die frühere Zugehörigkeit der Halbinsel zur Ukraine wirtschaftliche Milliarden-Schäden hinterlassen habe. Die Ukraine habe damals gezielt Betriebe und Infrastruktur verkommen lassen.
Schon am Freitag hatte der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin bei einem Besuch auf der Krim verlangt, die Frage von Wiedergutmachungszahlungen der Ukraine an Russland in Angriff zu nehmen. Dagegen fordert die Ukraine wegen des Verlusts der Krim selbst von Russland Milliarden. (dpa)
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