Russland testet Hyperschall-Rakete – Putin würde die Krim unter keinen Umständen aufgeben
Russland hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine neue Hyperschall-Rakete getestet. Die Präzisionsrakete vom Typ Kinschal (Dolch) sei von einem Militärflugzeug aus abgefeuert worden, alles sei nach Plan verlaufen, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Die US-Regierung zeigte sich unbeeindruckt von Russlands neuer Raketengeneration.
Der erste Test einer Kinschal-Rakete fand eine Woche vor der russischen Präsidentschaftswahl statt. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte ein Video, das den Test zeigt.
Putin hatte Anfang März in seiner Rede zur Lage der Nation eine Reihe neuer Waffensysteme vorgestellt, darunter auch die Kinschal-Rakete. Sie fliegt nach Angaben des Präsidenten zehnfache Schallgeschwindigkeit und kann demnach alle existierenden Abwehrsysteme überwinden. Putins Ankündigungen unter anderem zur Entwicklung neuer Atomraketen führten in westlichen Staaten zu besorgten Reaktionen und Kritik.
US-Verteidigungsminister Jim Mattis sagte jedoch am Sonntag, Putins Ankündigungen zur neuen Waffentechnologie hätten keinen Einfluss auf die US-Strategie.
Die von Putin vorgestellten Videos zeigten „keine Veränderung der militärischen Möglichkeiten Russlands“, sagte Mattis vor Journalisten während einer Reise in den Oman. Er sehe keine Verschiebung im militärischen Gleichgewicht. Putins Rede sei „enttäuschend aber nicht überraschend“ gewesen.
Putin will die Halbinsel Krim „nie“ an die Ukraine zurückgeben
Russlands Präsident Wladimir Putin will die Halbinsel Krim „nie“ an die Ukraine zurückgeben. „Was, sind Sie verrückt?“, antwortete der Staatschef auf eine entsprechende Frage eines Journalisten in einem am Sonntag veröffentlichten Dokumentarfilm. Er würde die Krim unter keinen Umstände aufgeben.
Der Film, zuerst vom Kreml-freundlichen Fernsehmoderator Dmitri Kiselew in den sozialen Medien verbreitet, erschien eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in Russland. In der Dokumentation kommen auch Weggefährten Putins wie Kindheitsfreund Sergej Roldugin und Altkanzler Gerhard Schröder zu Wort.
Russland hatte die Krim 2014 annektiert. Als Reaktion haben die EU und die USA Sanktionen verhängt.
Auf die Anklage 13 russischer Staatsangehöriger im Zusammenhang mit den Untersuchungen von US-Sonderermittler Robert Mueller angesprochen, sagte Putin laut Interview-Mitschrift:
Es gibt 146 Millionen Russen. Na und? […] Es ist mir egal, es könnte mir nicht egaler sein. Sie vertreten nicht die Interessen des russischen Staates.“
In diesem Zusammenhang sprach der Kremlchef von „Juden, aber mit russischer Staatsbürgerschaft“. Ein solches Szenario solle auch geprüft werden. „Vielleicht zahlten die USA sie dafür“, sagte Putin. „Woher wollen Sie das wissen? Ich weiß es auch nicht“, fügte er hinzu. (afp)
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