Ratingagentur Fitch stuft Kreditwürdigkeit der Türkei herunter – auf „spekulative Anlage“
Die Ratingagentur Fitch hat am Freitag die Kreditwürdigkeit der Türkei herabgestuft und die Bonität des Landes mit „BB“ bewertet. Jüngste Aktionen von Präsident Recep Tayyip Erdogan könnten die Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank schwächen, begründete Fitch den Schritt in einer Mitteilung.
Das derzeitige Umfeld würde es erschweren, „eine weiche Landung für die Wirtschaft“ zu garantieren.
„BB“ bedeutet: „Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen“.
Im Mai hatte bereits die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit der Türkei aus Sorge um die verschlechterte Finanzlage und die schwächelnde Währung herabgesetzt. Laut Fitch gibt der Blick in die Zukunft wenig Grund zur Hoffnung. Die Inflation sei mit 15,4 Prozent so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr und die türkische Lira habe in diesem Jahr bereits 27 Prozent an Wert verloren.
Obwohl die türkische Zentralbank seit April den Leitzins um fünf Prozentpunkte erhöht hat, geht die Ratingagentur von einer andauernden Inflation aus.
Aufgrund ausbleibender Investitionen aus dem Ausland müsse sich die Türkei Geld leihen, um ihr Haushaltsdefizit ausgleichen zu können. Die Abhängigkeit von externen Finanzgebern mache das Land jedoch anfällig.
Erdogan hatte zuletzt verkündet, die Regierung könnte eine größere Rolle in der Geldpolitik des Landes spielen. Veränderungen an der Satzung der Zentralbank würden den Einfluss des Präsidenten vergrößern, insbesondere bei der Besetzung wichtiger Stellen, erklärte Fitch. (afp)
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