Putin: USA verweigert Herausgabe von Daten zum IS

Putin im Interview: "Vor allem, wenn sie [westliche Partner, USA] die Situation wirklich besser kennen und den Terrorismus bekämpfen wollen, dann können sie doch Orte mit uns teilen, wo sich Terroristen verstecken und wo sich ihre Gefechtsstände, Ausrüstungen und Depots befinden? Was wäre einfacher als uns Ziele zu geben?"
Titelbild
Der russische Präsident Putin während eines Treffens mit Georgien im März 2015.Foto: MAXIM SHIPENKOV/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Oktober 2015

In einem umfangreichen TV-Interview welches am 13. Oktober 2015 bei youtube hochgeladen wurde, hat der russische Präsident Putin zu den Zielen des russischen Engagement in Syrien und zu verschiedenen Kritikpunkten Stellung genommen. Das Interview führte Wladimir Solowjow vom russischen Staatssender Rossija 2.

Themen sind unter anderem die Gründe für die russischen Bombardements in Syrien, seine Meinung zur Reaktion des Westens, zu den Erfolgsaussichten der syrischen Armee und der Regierung. Auch die Vorwürfe, Russland würde gemäßigte Rebellen angreifen, kam zur Sprache.

Putin äußert sich auch zur Gefahr eines neuen Wettrüstens. Hier einige wichtige Passagen in schriftlicher Form.

Als Zeichen des guten Willens vorher alle Partner informiert – auch Amerika und vor allem die Länder der Region

Frage: Welche Erfolgskriterien gibt es für Syrien?

Putin: Zuerst möchte ich bestätigen, was bereits bekannt ist, nämlich, dass wir unsere Partner vorher informiert haben. Wir haben unsere amerikanische Partner informiert und viele andere. Vor allem die betroffenen Länder … als Zeichen unseres Guten Willens und weil wir denken, dass das der beste Kurs ist. Wir wollten zeigen, dass wir offen sind für die Zusammenarbeit … Lassen Sie mich noch einmal sagen, dass wir in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht handeln und auf Antrag von Syrien." 

"Bevor Russland seine Operationen begannen haben bereits 11 Länder in der einen oder anderen Form Militärschläge auf syrisches Gebiet durchgeführt und das geht schon seit mehr als einem Jahr so …"

"Da wir im Auftrag der syrischen Regierung handeln, wäre es dies die einfachste Lösung für andere, die Arbeit in einem einem gemeinsamen Mandat abzuschließen. Leider waren wir nicht in der Lage, diese Art Vereinbarung mit unseren Partnern zu erreichen. Aber wir haben nicht die Hoffnung verloren, dass das noch kommen wird."

Putin weist darauf hin, dass bisher Arbeitsgruppen mit den Israelis und den Amerikanern gebildet, und mit der Türkei in Vorbereitung sind. Von den Amerikanern erhielt Russland Hinweise, um militärische Zwischenfällt zu vermeiden – und die sie entsprechend bei der Arbeit berücksichtligen. Umgekehrt haben die russischen Spezialisten ihre Vorschläge an das Pentagon geschickt.

Was ist mit den Angriffen gegen die gemäßigten Rebellen?

Frage: Was ist mit den Angriffen gegen die gemäßigten Rebellen?

Putin: "In diesem Zusammenhang sagten wir unseren Partnern: Wenn sie die Situation besser einschätzen können als wir, sie sind ja schon seit mehr als einem Jahr vor Ort, zu Unrecht, aber dennoch vor Ort; wenn sie es besser wissen, was ich bezweifle, aber dennoch möglich ist, sollen sie uns die Informationen über unsere Ziele geben und wir werden an unseren Zielen arbeiten."

Frage: Weigerten sie sich?

Putin: "Ja, sie sagten, dass sie nicht bereit sind, auf dieser Ebene zu kooperieren. Ich kann nicht erkennen, warum. Vor allem, wenn sie die Situation wirklich besser kennen und den Terrorismus bekämpfen wollen, dann können sie doch Orte mit uns teilen, wo sich Terroristen verstecken und wo sich ihre Gefechtsstände, Ausrüstungen und Depots befinden? Was wäre einfacher als uns Ziele zu geben? Leider hat unsere gemeinsame Arbeit keinen solchen Punkt erreicht. Aber ich möchte noch einmal sagen, dass die ersten Schritte in Richtung der Organisation von Kontakten auf militärischer Ebene gegangen wurden."

US-Programm: 500 Millionen Dollar für 4 bis 5 Mann, die eigentlich den IS bekämpfen

Putin: "Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Amerikaner das Programm, die freie syrische Armee, zu trainieren, geschlossen haben. Sie begannen mit den Plänen 12.000 Leute zu trainieren, sagten dann, dass sie 6.000 trainieren würden und trainierten am Ende nur 60 Personen. Am Ende stellte es sich heraus, dass nur 4 bis 5 Personen eigentlich da draußen den IS bekämpfen. Sie verbrauchten 500 Millionen Dollar dafür. Sie hätten etwas besseres für die Bekämpfung des Terrorismus getan, wenn sie uns die 500 Millionen Dollar gegeben hätten und wir sie für einen besseren Weg zur Terrorismusbekämpfung genutzt hätten."

Hier das Interview in voller Länge (21:16 Minuten) und mit deutscher Übersetzung. (ks)

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