Putin über Russlands Außenpolitik: „Wir brauchen Freunde“ – Er hofft auf Trump
„Wir wollen keine Auseinandersetzungen. Das brauchen weder wir, noch unserer Partner und die Weltgemeinschaft“, sagte Putin heute in seiner Rede an die Nation in Moskau.
„Im Unterschied zu manchen ausländischen Kollegen, die in Russland einen Gegner sehen, suchen wir nicht – und haben auch nie nach Feinden gesucht. Wir brauchen Freunde.“ Hier eine Zusammenfassung seiner außenpolitischen Statements.
„Wir verstehen unserer Verantwortung und wir sind aufrichtig bereit, an der Lösung von regionalen und Weltproblemen teilzunehmen“, sagte Russlands Präsident. Trotzdem machte er klar: „Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Interessen vernachlässigt werden. Wir werden und wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und unsere Zukunft selbst aufbauen, ohne Ratschläge, um die wir nicht gebeten haben.“
Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeit für alle
Putin wörtlich: „Wir sind für die Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeit nicht nur für die Ausgewählten, sondern für alle Länder und Völker. Für Respekt gegenüber dem Völkerrecht und die Vielfältigkeit der Welt. Wir sind gegen jegliche Ansprüche auf Monopol und Ausschließlichkeit oder Versuche, die Regeln des Welthandels nach dem eigenen Bedarf umzubauen, [wir sind dagegen,]die Freiheit des Wortes oder die Meinungsfreiheit zu beschränken.“
Kritik an Zensur im Westen
Die westlichen Staaten, die Russland einst Zensur vorgehalten haben, beschränkten nun selber die Meinungsfreiheit und versuchten den globalen Informationsraum zu zensieren, so Russland Präsident. „Man warf uns immer wieder vor, bei uns im Land Zensur zu verhängen. Jetzt üben sie sich selber darin.“
Mit Indien strebt Russland eine privilegierte strategische Partnerschaft an. Gespräche auf der höchsten Ebene haben laut Putin ergeben, „dass unsere Länder größtes Potential haben bei der Vertiefung der Zusammenarbeit in verschiedensten Bereichen“.
Außerdem rechnet er mit „einem qualitativen Fortschritt in den Beziehungen zu unserem östlichen Nachbarn Japan. Wir begrüßen das Bestreben der Führung des Landes, wirtschaftliche Beziehungen mit Russland zu entwickeln.“
Mögliche Zusammenarbeit mit Trump
„Wir sind auch zur Zusammenarbeit mit der neuen amerikanischen Regierung bereit“, so Putin. Es sei wichtig, die bilateralen Beziehungen zu normalisieren und auf einer gleichberechtigten und gegenseitig günstigen Basis zu entwickeln. “Die Zusammenarbeit von Russland und den USA bei der Lösung von globalen und regionalen Problemen entspricht den Interessen der ganzen Welt. Wir haben gemeinsame Verantwortung bei der Gewährleistung der internationalen Sicherheit und Stabilität. Versuche, das strategische Gleichgewicht zu stören, sind gefährlich und könnten zur globalen Katastrophe führen“, so Putin.
„Wir rechnen damit, dass sich die Bestrebungen der USA mit den unsrigen vereinen beim Kampf gegen die reale und nicht ausgedachte Bedrohung durch den internationalen Terrorismus“, sagte er weiter. Genau diese Aufgabe würde Russlands Militär aktuell in Syrien erfüllen. Die Terroristen hätten Schaden erlitten und Armee und Flotte Russlands hätten bewiesen, dass sie in der Lage seien, auch weit entfernt von der Heimat effektiv zu arbeiten.
EU-Länder streben nach eigenständigem Kurs
Die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft und der GUS-Raum seien die Prioritäten der russischen Außenpolitik. Doch auch ein Dialog mit der Europäischen Union sei möglich. Russland habe ein „aus mehreren Ebenen bestehendes Integrationsmodell“ für Eurasien vorgeschlagen und diskutiere diesen Vorstoß bereits auf regionaler und internationaler Ebene. „Ich bin überzeugt: Ein solches Gespräch ist auch mit den EU-Staaten möglich, wo heute der Bedarf an einem selbständigen, subjektiven Wirtschaftskurs wächst. Wir sehen das an den Wahlergebnissen.“
Hier der außenpolitische Teil von Putins Rede:
https://youtu.be/eXrblwRT1hk?t=3780
Putins über einstündige Rede hatte einen innenpolitischen Schwerpunkt.
Siehe:
Putins Rede an Nation: Wirtschaft erholt sich – So will er Bildung stärken
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion