Präsident Trump überrascht mit Ankündigung von baldigem Abzug aus Syrien
US-Präsident Donald Trump hat eine baldiges Ende des Syrien-Einsatzes seines Landes angekündigt. „Wir werden sehr bald aus Syrien abziehen“, sagte Trump am Donnerstag in einer Rede vor Industriearbeitern im Bundesstaat Ohio. Die US-Soldaten sollten „zurück in unser Land kommen, wo sie auch hingehören“.
Das Außenministerium in Washington wusste nach eigenen Angaben nichts von einer entsprechenden Entscheidung. Auf die Frage, ob sie über die Pläne im Bilde sei, sagte Ministeriumssprecherin Heather Nauert: „Bin ich nicht, nein. Nein.“
Trump zog in seiner Rede eine verheerende Bilanz der US-Interventionen im Nahen Osten:
Wir haben sieben Billionen Dollar im Nahen Osten ausgegeben – und was haben wir dafür bekommen? Nichts.“
Um Syrien sollten sich nun „andere Leute“ kümmern, sagte Trump weiter. Wen er damit meint, sagte der US-Präsident aber nicht. Neben den USA haben noch Russland und der Iran größere Truppenkontingente in Syrien stationiert, beide unterstützten allerdings den syrischen Staatschef Baschar al-Assad und sind erklärte politische Gegner der USA.
Bisher 14 gefallene US-Soldaten
Die US-geführte Militärkoalition gab am Freitag bekannt, dass zwei ihrer Soldaten am Donnerstagabend bei der Explosion eines Sprengsatzes in der nordsyrischen Stadt Manbidsch getötet worden seien. Fünf weitere Soldaten seien verletzt worden.
Aus dem Pentagon verlautete, dass einer der beiden Toten ein US-Soldat sei. Damit stieg die Zahl der in Syrien und Irak im Kampf gegen den IS getöteten US-Soldaten auf 14. Die Nationalität des anderen getöteten Soldaten wurde nicht genannt.
Manbidsch war von kurdischen Kämpfern mit Unterstützung der US-geführten Koalition vom IS befreit worden und liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze. Die USA sind dort mit Spezialkräften präsent.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mehrfach mit einem Angriff auf die von der Kurdenmiliz YPG kontrollierte Stadt gedroht – dies könnte zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und der Türkei führen.
Im Osten Syriens sind mehr als 2000 US-Soldaten im Einsatz, die den Kampf diverser Milizen gegen den IS unterstützen.
Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein „Kalifat“ in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen. Danach wurde eine von den USA angeführten Militärkoalition gegründet, die gegen den IS im Land vorgeht. Im Osten Syriens sind zudem mehr als 2000 US-Soldaten im Einsatz, die den Kampf diverser Milizen gegen den IS unterstützen.
Aber erst durch das Eingreifen Russlands verlor der IS in Syrien massiv an Boden. Ende 2015 bat Staatschef Baschar al-Assad die Russen im Kampf gegen die Islamisten-Milizen um Hilfe. Seit dem schaffte es die syrische Regierung, das Land fast gänzlich von den Terroristen zu befreien. (afp/so)
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