Philippinischer Präsident drückt Bedauern über Ermordung deutscher Geisel aus
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat sich am Dienstag dafür entschuldigt, die Ermordung des deutschen Seglers Jürgen Kantner durch die Islamistengruppe Abu Sayyaf nicht verhindert haben zu können. Er befürwortete jedoch die Entscheidung, das Lösegeld von 570.000 Euro nicht zu zahlen: „Wenn man einknickt und zahlt, wird es noch mehr Opfer geben und kein Ende in Sicht sein.“
Der 70-jährige Deutsche befand sich fast vier Monate lang in der Gewalt der philippinischen Islamistengruppe. Am Montag teilten US-Experten mit, sie hätten im Internet ein Video entdeckt, in dem die Enthauptung Kantners zu sehen sei. Die Bundesregierung bestätigte seine Ermordung wenige Stunden später. Die Leiche wurde am Dienstag nach Militärangaben noch gesucht.
Die Islamistengruppe konnte bereits mehrere Millionen Dollar durch Lösegeldforderungen verdienen. Das Geld wird meist von Angehörigen oder dem Arbeitgeber der Geiseln gezahlt, seltener von Regierungen.
In dem Zusammenhang wiederholte Duterte seine Forderung, China müsse dabei helfen, die regionalen Gewässer vor Entführungen zu sichern. Die Regierung in Peking habe darauf noch nicht reagiert.
Ebenfalls am Dienstag gab Präsident Duterte bekannt, die Polizei wieder im Kampf gegen Drogenkriminalität einsetzen zu wollen. Er habe seinen Polizeichef angewiesen, für die Anti-Drogen-Einheiten junge Polizisten ausfindig zu machen, die nicht korrupt seien. Polizisten, die wegen Korruptionsvorwürfen entlassen wurden, bedrohte Duterte, sollten sie anfangen, mit Drogen zu handeln.
Vor einem Monat hatte Duterte die gesamte Polizei als „korrupt bis ins Mark“ bezeichnet und angekündigt, diese zu „säubern“. Polizeichef Ronald Dela Rosa erklärte daraufhin, die Einsätze der Polizei gegen die Drogenkriminalität würden vorerst ausgesetzt. (afp)
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