Nordkorea: Choe Ryong Hae ist neues Staatsoberhaupt – doch die wirkliche Macht bleibt bei Kim Jong Un

Nordkorea hat einen neuen "Zweiten Mann im Staat": Choe Ryong Hae übernahm den Posten des protokollarischen Staatsoberhauptes. Die wirkliche Macht liegt weiterhin bei Kim Jong Un und einigen seiner engsten Familienmitglieder.
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Dieses Foto vom 15. April 2012 zeigt Choe Ryong-Hae (L) mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-Un (R) bei einer Militärparade in Pjöngjang.Foto: AFP/AFP/Getty Images
Epoch Times12. April 2019

Nordkorea hat sein langjähriges protokollarisches Staatsoberhaupt abgelöst. Das berichteten die Staatsmedien des weitgehend abgeschotteten Landes am Freitag. Demnach wurde Kim Yong Nam, der das Amt fast 20 Jahre innehatte, durch Choe Ryong Hae ersetzt. Choe ist ein enger Vertrauter von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Die Neubesetzung wurde von der Obersten Volksversammlung abgesegnet – einem Gremium, dessen Hauptaufgabe es ist, Kims Entscheidungen durch Zustimmung Legitimation zu verleihen. Der Wechsel fällt in einen Zeitraum zunehmender diplomatischer Aktivität Nordkoreas.

Als neuer Vorsitzender der Obersten Volksversammlung ist Choe zwar theoretisch Nordkoreas Staatsoberhaupt und soll das Land international vertreten. Die wirkliche Macht liegt aber bei Kim und einigen seiner engsten Familienmitglieder. Schon vor der Berufung in das Amt galt Choe als Kims rechte Hand und als inoffizieller zweiter Mann im Staat.

Choe Ryong Hae steht auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten

Experten sehen in dem Schritt einen Generationswechsel in der nordkoreanischen Führung.

Der 1950 geborene Choe leitete in den Achtzigerjahren mehrere nordkoreanische Jugenddelegationen, die zu Besuchen nach Russland, Libyen und China reisten. 2017 wurde er Mitglied der einflussreichen Zentralen Militärkommission. Zudem kursieren Berichte, wonach einer von Choes Söhnen mit Kim Jong Uns einflussreicher Schwester Kim Yo Jong verheiratet ist.

Choe Ryong Hae steht auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten. Im Dezember warf ihm US-Finanzminister Steven Mnuchin vor, für „brutale staatliche Zensur, Menschenrechtsverletzungen und Missbrauch“ verantwortlich zu sein. (dpa)



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