Nigeria will 600 Bürger nach fremdenfeindlicher Gewalt in Südafrika zurückholen
Nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika sollen mehrere hundert Nigerianer in ihr Heimatland zurückkehren können.
Rund 600 Menschen hätten beim nigerianischen Konsulat in Johannesburg um ihre Rückführung gebeten, sagte Konsul Godwin Adamu am Montag. Seit der vergangenen Woche wurden zwölf Menschen bei rassistischen Übergriffen getötet.
Am Mittwoch sollen die ersten 320 Nigerianer in ihre Heimat geflogen werden, wie Adamu mitteilte. Danach werde ein weiteres Flugzeug gechartert.
In der vergangenen Woche hatte das nigerianische Außenministerium mitgeteilt, die private Fluggesellschaft Air Peace habe angeboten, ein Flugzeug für Nigerianer zu schicken, „die nach Hause zurückkehren wollen“. Die Rückführung sollte bereits am vergangenen Freitag beginnen, doch viele Nigerianer mussten erst ein Reisedokument beantragen.
In Südafrika leben laut Adamu mehr als 100.000 Nigerianer. In der vergangenen Woche kamen bei einem neuen Höhepunkt der Gewalt zwölf Menschen ums Leben. Die Nationalität der Toten ist unbekannt, Ziel der Angriffe waren jedoch zahlreiche Geschäfte von Nigerianern.
Südafrika schloss Auslandsvertretungen in Nigeria
Die Gewalt hatte zu scharfer Kritik und Demonstrationen in anderen afrikanischen Staaten geführt. Südafrika schloss daraufhin vorerst seine Auslandsvertretungen in Nigeria.
Nach tagelangen Spannungen zwischen den beiden großen Wirtschaftsmächten des Kontinents erklärte die nigerianische Regierung, sie wolle mit der Regierung in Pretoria nach „Lösungen“ suchen.
Südafrika ist ein wichtiges Ziel für afrikanische Einwanderer auf der Suche nach wirtschaftlichen Chancen. Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft zieht nicht nur Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe an, sondern auch aus weiter entfernten Regionen, darunter Nigeria und Südasien.
In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewalt. Einige Südafrikaner geben den Einwanderern die Schuld an der hohen Arbeitslosigkeit im Land. (afp)
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