Afrika-Reise der Kanzlerin führt nach Mali, Niger und Äthiopien – In Mali ist China ein beliebter Wirtschaftspartner
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag zu einer dreitägigen Afrika-Reise aufgebrochen. Die Kanzlerin reist bis Dienstag nach Mali, Niger und Äthiopien. Sie beginnt ihren ersten längeren Besuch in Afrika seit dem Jahr 2011 am Sonntag im krisengeschüttelten Mali.
Merkel will den Fokus in der Flüchtlingspolitik verstärkt auf den Nachbarkontinent legen. „Ich glaube, dass wir uns sehr viel stärker noch für die Geschicke Afrikas interessieren müssen“, sagte Merkel am Samstag in ihrem Video-Podcast. „Das Wohl Afrikas liegt im deutschen Interesse.“
Den Einfluss von China und Russland in Mali zurückdrängen
China, und in geringerem Maße Russland, sind in Mali ein großer Handels- und Entwicklungspartner. Es wurden Verträge mit Mali im Transportwesen, im Bau-, Energie-, Bergbau und anderen wichtigen Sektoren abgeschlossen, dazu ein Abkommen, bei dem China mindestens 24.000 Wohneinheiten bauen wird.
Russland ist nicht so umfangreich in Afrika engagiert wie China, es ist jedoch eines der Länder, die in Mali nach dem Militärputsch 2012 und al Qaida dringend benötigte Nahrung lieferten, Kleidung und medizinische Hilfe.
Die Russen lieferten moderne und wichtige medizinische Ausrüstung an Krankenhäuser – aber auch Waffen. Seit den frühen 60er bis 80er Jahren konnten tausende malinesische Studenten in der Sowjetunion studieren.
In Malis Hauptstadt Bamako kommt Merkel mit Staatschef Ibrahim Boubacar Keïta zusammen. Bei den Gesprächen soll es um die Stabilität und Sicherheit in Mali gehen.
Die Kanzlerin trifft zudem malische Religionsführer und Bundeswehrsoldaten, die an dem UN-Einsatz Minusma zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes und der EU-Mission EUTM beteiligt sind. Dabei will sich die Kanzlerin über die Einsatzbedingungen und die Sicherheitslage informieren.
Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt, mehrere islamistische Gruppierungen brachten den Norden des Landes unter ihre Kontrolle. Ein 2015 geschlossener Friedensvertrag ist brüchig. In Mali ist die Bundeswehr im Einsatz. Der Wehrbeauftragte sagt: „Es ist zur Zeit der gefährlichste UN-Einsatz“. Und: „Die Bundeswehr geht nicht dorthin, um gegen Terroristen zu kämpfen, aber sie kann dort auf Terroristen treffen. Das ist das Risiko.“ (AFP)
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