Mehr als 220 Tote bei einem der folgenschwersten IS-Angriffe in Syrien
In Syrien sind bei einem der folgenschwersten Angriffe der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seit Beginn des Kriegs laut Opposition mindestens 221 Menschen getötet worden.
Unter den Toten der konzertierten Anschlagsserie am Mittwoch im Süden des Landes waren 127 Zivilisten und 94 Kämpfer der Regierungstruppen, wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Dschihadisten hätten ihrerseits 38 Kämpfer verloren, darunter sieben Selbstmordattentäter. Der IS bekannte sich zu den Anschlägen.
Alleine in der Stadt Suweida hätten sich demnach vier Attentäter in die Luft gesprengt, berichtete die Beobachtungsstelle. Später hätten weitere Selbstmordattentäter und Kämpfer Dörfer nördlich und östlich der Provinzhauptstadt gestürmt. Für Medien sind die Angaben der oppositionsnahen Organisation mit Sitz in London kaum zu überprüfen. Sie bezieht ihre Informationen nur von der syrischen Opposition.
Die meisten der bei den IS-Angriffen am Mittwoch getöteten Kämpfer auf Seiten der Regierung waren laut der Beobachtungsstelle Einwohner, die zur Verteidigung ihrer Dörfer zu den Waffen gegriffen hatten. Die Bevölkerung von Suweida gehört zumeist zur Minderheit der Drusen, die sich weitgehend aus dem Bürgerkrieg herausgehalten hat.
Die IS-Miliz reklamierte die Anschläge auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram für sich. „Soldaten des Kalifats“ hätten in Suweida Kontrollposten und Gebäude der Regierung angegriffen und Sprengstoffgürtel gezündet, hieß es.
Syrische Staatsmedien bestätigten, dass es Tote und Verletzte in Suweida und den umliegenden Dörfern gegeben habe, nannten aber keine Zahl. Die Armee startete demnach eine Gegenoffensive, um die IS-Kämpfer zurückzudrängen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana schrieb, die Angriffe in Suweida seien ein Versuch gewesen, den Druck von den IS-Kämpfern in der Nachbarprovinz Daraa zu nehmen, „die ihrem unvermeidlichen Ende entgegengehen“. Die nach Schätzungen rund tausend IS-Kämpfer in der Region westlich von Suweida sind seit Tagen heftigen Luftangriffen russischer und syrischer Kampfflugzeuge ausgesetzt. Auch am Mittwoch wurden neue Angriffe gemeldet.
Die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad haben die IS-Miliz in den vergangenen Monaten aus ihren Hochburgen im Osten des Landes vertrieben. Doch verfügt die Dschihadistengruppe weiter über Rückzugsgebiete in der Wüste, immer wieder verübt sie Anschläge auf die Regierungstruppen.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden bei der Offensive in Daraa seit dem 19. Juli mindestens 41 Zivilisten, 67 Dschihadisten und 49 Kämpfer der Regierungstruppen getötet. Am Dienstag meldete Israel den Abschuss eines syrischen Kampfflugzeugs im israelischen Luftraum. Damaskus warf dem Nachbarn dagegen vor, einen Kampfjet über syrischem Territorium beschossen zu haben, der Luftangriffe auf die Dschihadisten geflogen habe.
In den vergangenen Wochen war es den Truppen Assads mit einer Mischung aus Verhandlungen und militärischem Druck gelungen, die meisten Rebellengebiete in Daraa und der angrenzenden Provinz Kuneitra wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. (afp)
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