Manchester: 22-jähriger Salman Abedi als Selbstmordattentäter identifiziert – Das ist über den IS-Anhänger bekannt
Nach dem Selbstmordanschlag auf ein Popkonzert von Teenie-Idol Ariana Grande in Manchester hat die Polizei am Dienstag den 22-jährigen Salman Abedi als Verdächtigen identifiziert. Örtliche Medien berichteten, der Mann sei Brite libyscher Herkunft. Premierministerin Theresa May sagte bei einem Besuch in der nordwestenglischen Stadt, die Terroristen würden nicht gewinnen.
Der Selbstmordattentäter hatte sich am späten Montagabend unmittelbar nach dem ausverkauften Konzert im Eingangsbereich der Manchester Arena in die Luft gesprengt. 22 Menschen wurden getötet, darunter viele Kinder und Jugendliche. 59 Menschen wurden mit teils lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Unter den Verletzten waren Medienberichten zufolge zwölf Kinder unter 16 Jahren.
Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Polizei bestätigte lediglich, den mutmaßlichen Selbstmordattentäter als den 22-jährigen Salman Abedi identifiziert zu haben.
Britische Medien berichteten unterdessen, der 22-jährige Abedi sei 1994 in Manchester geboren; seine Eltern seien vor Libyens Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi nach Großbritannien geflohen. Abedi war demnach das dritte von vier Kindern. Bekannte beschrieben Abedi als zurückhaltend. „Das war ein sehr zurückhaltender junger Mann, er war mir gegenüber immer sehr respektvoll“, sagte ein Libyer in Manchester dem „Guardian“. Sein Bruder Ismael dagegen „kontaktfreudig“ gewesen.
Dem Blatt zufolge besuchten die Brüder regelmäßig eine örtliche Moschee. Der Vater sei in der libyschen Gemeinde von Manchester äußerst bekannt gewesen, er halte sich derzeit aber in Tripolis auf.
Im Zusammenhang mit dem Anschlag wurde im Süden Manchesters am Dienstag ein 23-Jähriger festgenommen. Überdies wurde die Wohnung von Abedis Bruder durchsucht. Im mutmaßlichen Haus Abedis gab es eine Razzia schwerbewaffneter Polizisten. Um sich Zugang zu verschaffen, nahmen die Beamten eine kontrollierte Sprengung vor.
Augenzeugen hatten nach dem Anschlag vom Montagabend von chaotischen Szenen berichtet. „Wir hörten den letzten Song und dann gab es plötzlich einen riesigen Blitz und einen Knall und Rauch“, sagte ein Konzertbesucher der BBC. Besucher berichteten, wie Menschen in Panik aus der 21.000 Zuschauer fassenden Halle flüchteten. Augenzeugen berichteten von Leichen auf dem Boden, einige Konzertbesucher seien niedergetrampelt worden.
„Da waren Väter, die ihre in Tränen aufgelösten kleinen Töchter trugen, die Leute drängten die Treppen runter, es war einfach nur Chaos“, sagte der 19-jährige Sebastian Diaz der Nachrichtenagentur AFP. Einige Eltern suchten auch am Dienstag noch verzweifelt nach ihren Kindern.
Das jüngste bislang bestätigte Todesopfer ist ein achtjähriges Mädchen, das gemeinsam mit seiner Mutter und Schwester das Konzert besuchte. Für viele Zuschauer dürfte die Show der 23-jährigen US-Sängerin ihr erster großer Konzertbesuch gewesen sein.
Besucher des Konzerts berichteten teils von laxen Sicherheitskontrollen. Die Betreiber der Arena verwiesen darauf, dass sich der Anschlag „außerhalb des Veranstaltungsortes an einem öffentlichen Ort“ ereignet habe. Der Selbstmordattentäter sprengte sich im Eingangsbereich der Halle in die Luft, die einen Zugang zu einem Bahnhof hat.
May sagte, der Selbstmordattentäter habe „das größtmögliche Blutbad“ anrichten wollen. Sie kündigte auch an, die Polizei werde die Sicherheit bei derartigen Veranstaltungen überprüfen. Der Wahlkampf vor den britischen Parlamentswahlen am 8. Juni wurde vorerst ausgesetzt.
Queen Elizabeth II. verurteilte den „barbarischen“ Anschlag. Auch Politiker weltweit äußerten sich bestürzt, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Donald Trump. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äußerte sich „entsetzt und bestürzt“ und sprach sich für eine engere Anti-Terror-Zusammenarbeit in Europa aus.
Der Fußballclub Manchester City kondolierte den Familien der Opfer. Der Verein richtete im nahegelegenen Stadion ein Hilfszentrum für die Betroffenen ein. Beim Filmfestival in Cannes wurde eine Schweigeminute eingelegt. Am Eiffelturm in Paris sollten in der Nacht zum Mittwoch im Gedenken an die Opfer die Lichter ausgehen. (afp)
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