Kanada: Premierminister entschuldigt sich für „braun geschminktes Gesicht“ auf Kostümabend vor 18 Jahren
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich öffentlich dafür entschuldigt, vor 18 Jahren bei einem Kostümabend einer Privatschule mit braun geschminkter Haut aufgetreten zu sein. Thema des Abends sei „Arabische Nächte“ gewesen, sagte Trudeau am Mittwoch. Er habe mit seinem Auftritt in orientalischer Verkleidung „einen Fehler gemacht“, der ihm „zutiefst leid“ tue. Aus heutiger Sicht sehe er ein, dass seine Verkleidung „rassistisch“ gewesen sei.
Das Magazin „Time“ hatte zuvor ein Schwarz-Weiß-Foto veröffentlicht, das den damals 29-jährigen Trudeau 2001 mit Turban und langem Gewand sowie dunkel geschminkter Haut bei einer Feier an der West Point Grey Academy zeigt, wo er damals lehrte.
Die Veröffentlichung fällt mitten in den Wahlkampf in Kanada, wo in gut vier Wochen ein neues Parlament gewählt wird.
Nach der Fotoveröffentlichung kritisierte Jagmeet Singh von der Oppositionspartei New Democratic Party Trudeaus damaliges Verhalten als „verstörend“ und „beleidigend“. Trudeaus Rivale Andrew Scheer von der Konservativen Partei warf dem Premierminister gar einen „Mangel an Urteilsvermögen und Integrität“ vor und erklärte, Trudeau sei nicht geeignet, das Land zu regieren.
Trudeau kämpft um seine Wiederwahl. Seine Aussichten werden bereits durch eine Affäre um politische Einflussnahme und Korruption getrübt. Die Ethikkommission des Parlaments hatte den liberalen Regierungschef im vergangenen Monat gerügt und ihm vorgeworfen, in der Affäre um den Baukonzern SNC-Lavalin Einfluss auf die Ermittlungen genommen zu haben.
Trudeau und seine Vertrauten übten demnach auf unzulässige Weise Druck auf die damalige Justizministerin Jody Wilson-Raybould aus, um SNC-Lavalin vor Strafverfolgung zu schützen.
Der Skandal um den Baukonzern hatte Trudeaus Regierung im Frühjahr in eine Krise gestürzt. Justizministerin Wilson-Raybould, Haushaltsministerin Jane Philpott und zwei ranghohe Parteivertreter aus Trudeaus Umfeld traten zurück. Wilson-Raybould berichtete später, sie sei von Regierungsvertretern dazu gedrängt worden, die Staatsanwaltschaft von einer außergerichtlichen Einigung zu überzeugen. (afp)
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