Iran: Ranghoher Geistlicher gestorben – 129 neue Todesfälle an einem Tag
Der ranghohe Geistliche Ayatollah Haschem Bathaji Golpajegani starb zwei Tage, nachdem er positiv auf das neuartige Virus getestet und ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Eine Frau geht an einer Moschee in Teheran vorbei.
Foto: STR/afp/AFP via Getty Images
Im Iran ist ein ranghoher Geistlicher an den Folgen des Coronavirus gestorben. Ayatollah Haschem Bathaji Golpajegani starb zwei Tage, nachdem er positiv auf das neuartige Virus getestet und ins Krankenhaus eingeliefert worden war, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag berichtete.
Der 78-Jährige gehörte dem Expertenrat an, einem Gremium aus 88 Klerikern, welches das geistliche Oberhaupt des Iran ernennt. Mindestens zwölf amtierende oder ehemalige iranische Politiker und Beamte sind inzwischen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 13 weitere haben sich mit dem neuartigen Virus infiziert und befinden sich in Quarantäne oder Behandlung.
Neue Todesopfer
Die Zahl der Todesopfer nach Behördenangaben binnen eines Tages um 129 gestiegen. Das ist der bislang stärkste Anstieg an einem Tag. „Wir bitten alle, dieses Virus ernst zu nehmen und keinesfalls zu reisen“, appellierte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianusch Dschahanpur, am Montag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.
Insgesamt starben im Iran nach offiziellen Angaben des Mullah-Regimes seit dem 19. Februar 853 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.
Nach Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Infizierten binnen eines Tages zudem um mehr als tausend auf nun insgesamt knapp 15.000 Fälle. Die Dunkelziffer dürfte durchaus höher liegen.
Lungen-Seuche grassiert in Führungsebene
Ein Berater des iranischen Außenministers erlag am 5. März den Folgen der Coronavirus-Infektion. Hussein Scheicholeslam, „ein altgedienter und revolutionärer Diplomat“, war im Alter von 67 Jahren gestorben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna mitgeteilt hatte. Scheicholeslam war vor seinem Tod Berater von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Als Student hatte er sich an der Islamischen Revolution von 1979 beteiligt.
Einige Tage zuvor wurde von der Infizierung des stellvertretenden iranischen Gesundheitsministers Iradsch Harirtschi und der Vizepräsidentin Masoumeh Ebtekar berichtet. Auch der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses, Mojtaba Zonnour, wurde infiziert. Hadi Khosroshahi, ein ehemaliger iranischer Botschafter beim Vatikan, starb vor zwei Wochen an der Viruserkrankung.
Am Montag, den 2. März, informierte die Nachrichtenagentur Tasnim darüber, dass Mohammad Mirmohammadi, ein ranghoher Regierungsbeamter und Berater der iranischen Führung, an den Folgen der Viruserkrankung gestorben sei. Einen Tag später wurde bekannt, dass auch der Leiter der nationalen Rettungsdienste, Pirhossein Koliwand, infiziert wurde.
Es gibt einige Parallelen zwischen dem Iran und China im Umgang mit der Virusseuche, mit ähnlich schrecklichen Folgen. Doch am meisten und in offenbar gewaltigem Ausmaß leidet das Volk beider Länder. Auch der Iran hat bisher ungeahnte Verluste an Menschenleben zu tragen und was in China abseits der offiziellen Zahlen passiert, ist Staatsgeheimnis.
Im Iran wurden nach offiziellen Meldungen des Johns Hopkins Institutes etwa 14.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Es wurden 724 Tote gemeldet. Die Dunkelziffer wird jedoch höher vermutet. Rund 4.600 Menschen gelten als genesen. (afp/sm/sua)
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