Hoher chinesischer General unter Korruptionsverdacht nimmt sich das Leben
Einer der ranghöchsten Generäle Chinas hat sich das Leben genommen, nachdem wegen Korruptionsverdachts gegen ihn ermittelt wurde. General Zhang Yang habe sich am 23. November in seiner Wohnung erhängt, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Peking mit.
Der 66-Jährige war Mitglied der Zentralen Militärkommission, des höchsten militärischen Führungsorgans der Volksrepublik, deren Chef der chinesische Staatschef Xi Jinping ist.
Schmiergeld gezahlt und angenommen
Ende August hatten die Korruptionsermittlungen gegen Zhang dem Ministerium zufolge begonnen. Es habe sich herausgestellt, dass Zhang „schwere Verstöße gegen Disziplin und Gesetz“ begangen habe, erklärte das Verteidigungsministerium. „Er wird verdächtigt, Schmiergeld gezahlt und angenommen zu haben“, hieß es weiter.
Außerdem habe er die Herkunft von wertvollen Gütern nicht erklären können. Zhang habe enge Kontakte zu zwei weiteren hohen Militärvertretern unter Korruptionsverdacht unterhalten, die inzwischen aus der Partei ausgeschlossen wurden.
Auf seiner offiziellen Webseite nannte das chinesische Militär es in einem Kommentar „widerlich“, sich mittels eines Suizids disziplinären Strafmaßnahmen zu „entziehen“. Suizide von Politikern und Chefs öffentlicher Unternehmen, die der Korruption beschuldigt werden, sind in China nicht selten. Bei Spitzenkadern der Staatsführung und des Militärs kommt das weniger häufig vor.
Enger Vertrauter von Xu Caihou
Zhang Yang war ein enger Vertrauter des ehemaligen Vize-Chefs des Militärs Xu Caihou. Am 30. Juni 2014 wurde bekannt, dass Xu der Bestechlichkeit beschuldigt wurde und er wurde aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgeschlossen. Sein Rang als General wurde ihm aberkannt und er wurde aus der Armee entlassen. Während der Ermittlungen gegen ihn starb er 2015 an Krebs.
Zhang war Leiter der politischen Arbeit im chinesischen Militär und gehörte wie Xu zum politischen Flügel von Jiang Zemin.
Seit dem Machtantritt von Xi Jinping und dem Start seiner Anti-Korruptionskampagne gab es bereits mehrere Fälle von Selbstmord hochrangiger Funktionäre im Militär.
Wie etwa 2014, als sich ein Marine-General von einem Hochhaus in den Tod gestürzt hatte, und 2016, als sich der KP-Chef der Bodentruppe 42 mit Gift das Leben nahm.
Politische Gegner ausschalten
Xi’s Anti-Korruptionskampagne trifft den Militärbereich besonders stark. Es heißt, vor allem hier könne man sich einen Rang mit viel Geld erwerben. Seit dem Machtantritt von Xi 2012 wurden bereits gegen 160 hochrangige Militär-Funktionäre Ermittlungen wegen Korruption eingeleitet.
Präsident Xi hatte bei dem Parteitag seiner Kommunistischen Partei im vergangenen Monat angekündigt, noch härter gegen Korruption vorzugehen. Seit seinem Machtantritt 2012 wurden hunderttausende Parteikader bestraft. Kritiker beschuldigen Xi, unter dem Deckmantel der Kampagne politische Gegner kaltzustellen.
(afp/mcd/yz)
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