Frontex will Grenzschutz aufstocken: Auf den Mittelmeerrouten kommen überwiegend Männer nach Europa

"Wir haben die Außengrenzen jetzt unter Kontrolle. Der Grenzschutz muss aber weiter aufgestockt werden, weil der Migrationsdruck auch in Zukunft hoch bleiben wird," so Frontex-Direktor Fabrice Leggeri.
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Ein Frontexschiff rettet Flüchtlinge im Mittelmeer. 4. November 2016.Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Mai 2018

Frontex-Direktor Fabrice Leggeri hat eine weitere Aufstockung des Grenzschutzes gefordert. Leggeri sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir haben die Außengrenzen jetzt unter Kontrolle. Der Grenzschutz muss aber weiter aufgestockt werden, weil der Migrationsdruck auch in Zukunft hoch bleiben wird.“

Es gäbe im Nahen Osten viele schutzbedürftige Menschen und in Afrika viele Wirtschaftsmigranten, die in Europa ein besseres Leben suchen wollen, so Leggeri. Grenzschutz allein werde nicht reichen, um diese Situation zu bewältigen.

Wir brauchen zusätzlich eine gemeinsame europäische Migrations- und Asylpolitik. Dafür ist Frontex nicht zuständig. Aber wir stellen fest: Wenn sie fehlt, gibt es Probleme an den Grenzen.“

Dazu gehöre auch, dass konsequent abgeschoben wird, so Leggeri: „Aktuell werden europaweit etwa 40 Prozent der Rückführungsentscheidungen vollzogen. Das ist noch zu wenig. Zu einem funktionierenden Asylsystem gehört eine funktionierende Rückführungspolitik. Wenn eine negative Asylentscheidung getroffen wird, muss die betroffene Person rasch zurückgeführt werden.“

Frontex zählt wieder mehr Flüchtlinge aus der Türkei

Leggeri hat auch vor steigenden Flüchtlingszahlen aus der Türkei gewarnt. Leggeri sagte: „Seit vier bis fünf Wochen kommen 17 Prozent mehr Menschen aus der Türkei auf den griechischen Inseln an.“ Der Grund sei, dass aus dem Iran, Irak und Syrien wieder mehr Migranten in der Türkei ankommen.

Auf den Mittelmeerrouten kommen laut Frontex überwiegend Männer nach Europa. Leggeri: „Über die Türkei kommen fast 40 Prozent Familien, über Marokko dagegen fast ausschließlich junge Männer. Auf der zentralen Route nach Italien reisen bis zu 20 Prozent der Migranten mit der Familie.“ (dts)



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