Frontex fängt Migrantenschlepper und 81 Migranten ab – Absetzung auf Video festgehalten

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat am vergangenen Wochenende auf ihrem offiziellen Twitter-Kanal ein Video veröffentlicht, das die Situation mit - den in die EU kommenden - Migranten im Mittelmeer klar darstellt.
Epoch Times22. Juni 2019

Ein Video, das von einem Überwachungsflugzeug der Grenzbehörde Frontex der Europäischen Union am Donnerstag den 20. Juni gefilmt wurde, zeigte die Besatzung eines Fischerbootes, das 81 Migranten auf ein kleineres Boot brachte, das sich zuvor im schlepptau befand.

Zu Beginn des Videos ist ein Fischkutter mit einem leeren angehängten Holzboot zu sehen – was Frontex stutzig machte. Auf Twitter schrieb die Agentur: „Augenblick mal. Warum schleppt dieser Fischdampfer ein leeres Holzboot auf hoher See???“

Auch der Frontex-Webseite hieß es weiter:

Frontex-Experten, die ihn [den Kutter] aus der Luft erspähten, vermuteten schon, weshalb. Und tatsächlich tauchte nach wenigen Stunden ein steter Menschenstrom von unter dem Fischdampfer-Deck auf und begab sich auf das kleinere Boot. Als sich rund 80 Leute [auf dem Holzboot] zusammengequetscht hatten, zog der Fischdampfer schnell davon. Das Migrantenboot begann daraufhin langsam Kurs auf die italienische Insel Lampedusa zu machen.“

Nachdem die 75 Männer, 3 Frauen und 3 kleine Mädchen auf das Holzboot umgestiegen waren, wurde das verbindende Seil gelöst. Danach nahmen die beiden Schiffe entgegengesetzte Routen. Das Schlepperboot fuhr in Richtung libysche Küste – das kleinere Boot mit den Migranten in Richtung Italien. Ein italienisches Patrouillenschiff, das von der Finanzpolizei betrieben wurde, verfolgte es und fing es am Freitag (21. Juni) 35 Meilen vor der libyschen Küste ab.

Die sieben Besatzungsmitglieder – sechs Ägypter und ein Tunesier – wurden verhaftet, und die Migranten wurden ebenfalls in einer separaten Aktion der Finanzpolizei abgefangen und nach Lampedusa gebracht, um an den zentralen Anlaufpunkt der Insel übergeben zu werden.

Das Fischerboot wurde in internationalen Gewässern beschlagnahmt und wird nun zum sizilianischen Hafen Licata gebracht.

„Mutterschiff“ befördert große Migranten-Gruppen nach Europa

Die Grenzschutzagentur nennt den Fischkutter ein „Mutterschiff”, das von kriminellen Schleppern genutzt werde, um große Migranten-Gruppen nach Europa zu schiffen.

Nach Beendigung der Aktion auf den Booten, informierte Frontex, nach eigenen Angaben, sowohl die italienischen als auch die maltesischen Behörden. Patrouillenbooten der italienischen Guardia di Finanza fingen das Schlepperboot schließlich ab und machten es im sizilianischen Hafen Licata fest. Die siebenköpfige Besatzung, hauptsächlich Ägypter, wurde festgenommen und das Boot beschlagnahmt. Ihnen wird Schlepperei vorgeworfen.

Einige Stunden später wurden, so eine Frontex-Sprecherin gegenüber der „Bild“-Zeitung, auch die Migranten auf dem kleinen Holzboot abgefangen. Frontex schreibt auf Twitter, dass die meisten Migranten auf dem Boot aus Bangladesch, Libyen und Marokko stammten. ((Reuters/sk/so)

 



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