Korruptionsverdacht: Frankreichs Ex-Premier Balladur soll vor Gericht
Der frühere französische Premierminister Edouard Balladur soll sich in einem Korruptionsfall im Zusammenhang mit Waffenverkäufen vor Gericht verantworten. Dabei geht es um mögliche Beihilfe zur Veruntreuung und Unterschlagung, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Paris am Dienstag mitteilte. Der 90-jährige Balladur weist die Vorwürfe zurück. Auch gegen den früheren Verteidigungsminister François Léotard ordnete die Justiz einen Prozess an.
Der gaullistische Premierminister Balladur wollte sich 1995 von den französischen Konservativen als Präsidentschaftskandidat gegen den in der vergangenen Woche gestorbenen Jacques Chirac aufstellen lassen. Für seine Kampagne sollen Schwarzgelder geflossen sein, die mit dem Verkauf von U-Booten an Pakistan und Kriegsschiffen an Saudi-Arabien im Zusammenhang standen.
Die sogenannte „Karachi-Affäre“ wurde erst 2002 nach einem in Pakistan verübten Anschlag publik. Damals wurden 15 Menschen bei einem Anschlag getötet. Er galt französischen Ingenieuren, die am Bau der U-Boote für Pakistan beteiligt waren.
Seit 2009 gehen die Ermittler dem Verdacht nach, dass der Anschlag eine Art Racheakt für ausbleibende Schmiergeldzahlungen war. Chirac hatte die Gelder 1996 nach seiner Wahl zum Präsidenten gestoppt. Ein Teil der Mittel soll zuvor für Balladurs letztlich erfolglose Kampagne abgezweigt worden sein. (afp)
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