Frankreich: Satanisten schänden Kirchen häufiger als radikale Muslime

Die Zahl der Übergriffe gegen christliche Kirchen und Friedhöfe ist in Frankreich nach wie vor im Steigen begriffen. In manchen Fällen spielen radikalisierte muslimische Einwanderer dabei eine Rolle. In den meisten Fällen ist der antichristliche Hass jedoch hausgemacht, meint Bernard Antony, der Gründer der Organisation AGRIF.
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Ein Feuer zerstörte große Teile der Notre Dame im April in Paris. Symbolbild.Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images
Von 18. Juli 2019

Wie das Portal RealClear Investigations jüngst berichtete, ist die Zahl der anti-christlichen Übergriffe weiterhin massiv im Steigen begriffen. Die französische Polizei zählte allein im Vorjahr 129 Diebstähle und 877 Vandalenakte an katholischen Kirchen oder Friedhöfen. Und 2019 bringt keine erkennbare Entspannung. Die Katholische Bischofskonferenz Frankreichs zählte allein in den ersten drei Monaten des Jahres 228 „gewaltsame antichristliche Akte“ in allen Teilen des Landes, mit Schwerpunkt im Südwesten. Seit 2008 habe sich die Anzahl der Vorfälle vervierfacht.

Drastischer Anstieg der Fälle

Zu den gravierendsten Vorfällen zählte dabei eine Kirchenschändung durch zwei Teenager vor einigen Monaten, die in die aus dem 13. Jahrhundert stammende gotische Kathedrale St. Alain in Lavaur eingedrungen waren. Dort setzten sie den Altar in Brand, schändeten eine Jesus-Figur, drehten ein Kreuz um und warfen ein anderes in den nahe gelegenen Fluss Agout. Ähnliche Vorfälle gab es auch in anderen Städten unterschiedlicher Größe.

Neben Kirchen und den darin aufbewahrten sakralen Gegenständen und Statuen sind auch Friedhöfe zunehmend im Visier von Angriffen, deren einziger Zweck in der Zerstörung und Entweihung liegt. Die in der Bevölkerung vorherrschende Erklärung für dieses Phänomen ist, dass die Übergriffe hauptsächlich Folge zunehmender Einwanderung aus muslimischen Staaten und die Radikalisierung islamischer Parallelgesellschaften seien.

Dass diese zu Verbrechen, Terrorismus und auch aus religiösem und politischem Hass motivierten Gewaltakten beitragen, ist zutreffend. Sie sind jedoch nicht der primäre Faktor, wenn es um spezifische Hassverbrechen gegen katholische Einrichtungen geht, meint Bernard Antony, ehemaliger Europaabgeordneter für den damaligen Front National und Gründer der Generalallianz gegen Rassismus und für den Respekt vor der französischen und christlichen Identität (AGRIF), im Exklusiv-Interview mit „Life Site News“. 

Zeitliche Nähe zur Gay Pride Parade

„Es sind nicht immer Muslime, und ich kann nicht einmal sagen, eine Mehrheit dieser Akte geht von Muslimen aus“, erklärt Antony. „Einige Schändungen wurden von Muslimen begangen, aber wenn man nur an den jüngsten Vorfall der außerordentlich schwerwiegenden Schändung des Friedhofs Terre-Cabade in Toulouse denkt: „

Diese zeigt, dass wir es nicht mit Muslimen zu tun haben. Besonders augenfällig ist die zeitliche Nähe zur Gay Pride Parade in Toulouse. Der jüngste Übergriff, wo die Täter nicht zuletzt dank der Aktivitäten von AGRIF überführt werden konnten, hat zur Verurteilung junger Satanisten geführt.“

Diese, so Antony, spielen sehr häufig eine Rolle. Auch in die Brandstiftung in Lavaur, zu der seine Organisation ebenfalls Recherchen anstellt, waren Personen involviert, die antichristlichen Hass zum Ausdruck brachten, die aber keine Muslime seien. Als gravierendsten Fall ordnet Antony den Übergriff auf die Saint-Tugdual-Kapelle in Brittany ein. Auf diese verübten Satanisten im jungen Erwachsenenalter insgesamt fünf Übergriffe, kürzlich wurde sie durch ein Feuer komplett zerstört. Motiv: Hass auf die christliche Religion. Dieser sei – vor allem in der Jugend – vielfach sogar sozial akzeptiert.

Antony berichtet weiter:

Einige meiner Töchter, die an Sekundarschulen lehren, erzählen mir, dass regelmäßig satanistische Magazine in den Schultaschen der Schüler gefunden werden. Es gibt auch reichlich satanistische Literatur, die umgeht, insbesondere im Zusammenhang mit Gothic-, Black-Metal- oder Death-Metal-Musik und vielem mehr.“

Antony will nicht von „Christianophobie“ sprechen

Dies sei auch die Hauptkomponente hinter den zunehmenden Schändungen von Kirchen und Friedhöfen, nicht muslimische Täter. Den Begriff „Christianophobie“ will Antony in diesem Zusammenhang jedoch nicht verwenden – da er ihn zu sehr an die Sowjetunion und deren Missbrauch der Psychologie erinnere.

Eine Phobie ist eine Geisteskrankheit. Deshalb bevorzuge ich, ohne deshalb jene kritisieren zu wollen, die den Begriff verwenden, die Worte ‚anti-christlicher Hass‘. Es geht mir da auch um die Einführung von Psychiatrie in die Politik, was einen enormen Faktor totalitärer Gefahr darstellt. Wir haben das bei den Sowjets gesehen und wir sehen es beim Neo-Totalitarismus, der sich heute ausbreitet.“

Auch der Autor des Artikels für RealClearInvestigations, Richard Bernstein, erklärt, die Welle an Übergriffen gegen Kathedralen, Kapellen, Kirchen und Friedhöfe könne nicht in systematischer Weise Muslimen zugeschrieben werden, sondern einem „hässlichen und verrückten gesellschaftlichen Rand“, der selten Personen, hingegen oft Gebäude oder symbolische Objekte angreift. 

Kirchen tragen selbst zur Verharmlosung bei

Dass Vorfälle dieser Art nur dann landesweit Aufmerksamkeit finden, wenn sie ein besonders extremes Ausmaß annehmen, hat mehrere Ursachen. Politiker und Gerichte verneinen regelmäßig eine Qualifikation der Taten als „rassistisch“, wenn christliche Stätten geschändet werden – anders als im Fall jüdischer oder muslimischer Einrichtungen. Aus diesem Grund fordert AGRIF auch, antichristliche Motivationen hinter Verbrechen dieser Art zum Anlass zu nehmen, diese als Hassverbrechen aus religiösen Gründen zu qualifizieren. In manchen Fällen – wie im Zuge eines Übergriffs in Briey – hatte ein Gericht bereits die antichristliche Motivation der angeklagten Minderjährigen in Abrede gestellt.

Allerdings sei nicht nur die Neigung staatlicher Autoritäten, Vorfälle dieser Art zu verharmlosen, augenfällig, so Antony, auch der katholische Klerus selbst verhalte sich in einer unverständlichen Weise zurückhaltend. Ein Bischof erklärte gar: „Wir wollen keinen Verfolgungsnarrativ entwickeln. Wir wollen uns nicht beklagen.“

Indem sie die satanische Natur der Übergriffe nicht anerkannten, erlaubten die Bischöfe Satan jedoch, seinen Willen durchzusetzen, meint der AGRIF-Gründer. Vielleicht, so Antony, sollten die Bischöfe ein altes französisches Sprichwort beherzigen, das laute:

Man isst nicht mit dem Teufel, nicht einmal, wenn man einen langen Löffel hat.“



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